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Die Planungen für das Nachbarschaftsservice waren bereits weit fortgeschritten. Dann kam die Corona-Krise. Für die ProjektteilnehmerInnen – Menschen mit Behinderung aus der Einrichtung des Diakoniewerks in der Moserhofgasse in Graz  (Arbeit uns Assistenz) – war Zuhausebleiben angesagt. 

Die Idee hinter diesem Projekt ist ein inklusiver Gedanke: Menschen mit Behinderung der Einrichtung “Arbeit und Assistenz Graz” (Moserhofgasse) unterstützen aktiv ihre Mitmenschen und sorgen für ein soziales Miteinander.

Gedacht ist das Service für Menschen in Graz, die tagsüber aus verschiedenen Gründen Unterstützung im Alltag brauchen: “Wir erledigen Einkäufe, kleine Erledigungen wie Friedhofs- oder Apothekenbesuche oder bringen Mittagessen”, erklärt Claudia Höfer. “Wir wollen auch Zeit schenken oder ein Gespräch oder Kartenspiel anbieten.” Außerdem ist ein Urlaubsservice wie Postausheben oder Blumengießen vorgesehen. “Es ist ein individuelles und verlässliches Service. Wir richten uns so weit als möglich nach unseren Auftraggebern. Das Wichtigste ist aber – wir möchten einen Beitrag für ein Miteinander leisten und ein Zeichen für Inklusion setzen!”

Nachbarschaft in Zeiten von Corona

Die Planungen für das Nachbarschaftsservice waren Anfang des Jahres bereits weit fortgeschritten. Mit März sollte gestartet werden. Doch dieser März ließ keinen Stein auf dem anderen. Der Start des Projektes musste aufgrund von Covid-19 verschoben werden. Menschen mit Behinderung – die selber zur Risikogruppe gehören – mussten zu Hause bleiben. Nur mehr ein kleines Team an Mitarbeitenden war in der Einrichtung vertreten. Diese krempelten aber die Ärmel hoch und belieferten Menschen aus der Nachbarschaft  kurzerhand mit Einkäufen – grundsätzlich so wie geplant, aber nur unter völlig neuen Rahmenbedingungen.

“Ich freue mich sehr, wenn ich helfen kann.”

Seit Mai füllt sich die Einrichtung in der Moserhofgasse wieder mit Leben und somit auch wieder die Motivation für einen Neustart des Nachbarschaftsservice. “Voll cool, wenn wir bald mit unserem Service richtig loslegen. Ich freue mich sehr, wenn ich helfen kann”, sagt einer der Mitwirkenden, Sebastian Oppenrieder.

Schritt für Schritt wird das Nachbarschaftsservice neu durchstarten: “Die sozialen Netzwerke werden immer brüchiger, Familienstrukturen sind oft nicht mehr stabil genug: Genau hier setzen wir mit unserem Angebot an – wir wollen einen Beitrag gegen Einsamkeit in der Stadt leisten”, so Velimir Pantić, Leitung Behindertenarbeit im Diakoniewerk Steiermark.

Mach mit!

Das Team des Nachbarschaftsservice der Moserhofgasse (Arbeit und Assistenz Graz) ist mobil und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Zusätzlich verwenden die Menschen mit Behinderung Hilfsmittel, die sie bei der Kommunikation unterstützen sollen. Für das maßgeschneiderte Service wird eine kleine Aufwandsentschädigung verrechnet.

Etwas ist Claudia Höfer noch wichtig: “Wir freuen uns auch über Menschen, die sich freiwillig für das Nachbarschaftsservice engagieren möchten!”

Informationen unter: 0664 827 33 06 oder hier.