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Mit über 300 Teilnehmern war die Fachtagung der Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung (AMB) ein voller Erfolg.

KÄRNTEN. Bei der Fachtagung der AMB ging es vorrangig um die Frage, wie ein selbstbestimmtes Leben auch für Menschen mit hohem Assistenz- oder Pflegebedarf erreicht werden kann.
Bereits in der Eröffnungsrede appellierte Isabella Scheiflinger, Kärntner Anwältin für Menschen mit Behinderung, an die politischen Verantwortlichen und Entscheidungsträger, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen um Selbstbestimmungsmöglichkeiten zu stärken.

Persönliche Assistenz

Christine Steger ,Vorsitzende des Bundes-Monitoring-Ausschusses, war eine der Hauptreferenten. In ihrem Vortrag hob sie Bedeutung der persönlichen Assistenz hervor und forderte eine Aufhebung der derzeit üblichen Unterscheidung zwischen den Bereichen “Freizeitassistenz” und “Arbeitsassistenz”.
Nicolette Blok, Mutter eines erwachsenen behinderten Sohnes, stellte im Rahmen ihres Vortrages das Modell des “Unterstützerkreises” vor. Damit veranschaulichte sie, wie Selbstbestimmung und Inklusion von Menschen mit schweren, mehrfachen Behinderungen erfolgreich funktionieren kann.

Einblicke in den Alltag

Ein weiterer Höhepunkt war der humorvolle, öffentliche Dialog zwischen dem ehemaligen Nationalratsabgeordneten und Autor Franz-Joseph Huainigg und seiner persönlichen Assistentin Lisa Taschek.
Huainigg, der hochgradig gelähmt ist und ständig beatmet wird, gab Einblicke in sein Leben mit persönlicher Assistenz. Dabei ging er auch auf die Pflegetätigkeit von “Laien” ein, die häufig ein Leben außerhalb von Einrichtungen ermöglichen.

Rechtliche Perspektive

Rechtsanwalt Christian Gepart veranschaulichte die rechtliche Perspektive der Durchführung pflegerischer und medizinischer Maßnahmen durch Laien (=Laiendelegation).
In seinem gut verständlichen Vortrag ging er auf Grenzen und mögliche Haftungsfragen ein der Laiendelegation ein.
In jedem Fall zeigte die Fachtagung, dass “Selbstbestimmung auch für Menschen mit hohem Assistenz- und/oder Pflegebedarf möglich ist, wenn die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung gestellt werden”, betont Scheiflinger abschließend.

Quelle: meinbezirk.at