Direkt zum Inhalt

An zwei Tagen pro Woche hilft Natalie Schinninger aus der Lebenshilfe-Werkstätte Perg im Rahmen der Integrativen Beschäftigung jeweils zwei Stunden im nahegelegenen Gasthof Schachner mit. Eigentümerin Cornelia Schachner schätzt an der Kooperation, dass sie für beide Seiten so viel Mehrwert bringt.

„Natalie ist uns wirklich eine Hilfe und man sieht jedes Mal ihre Freude und Motivation bei der Arbeit“, so Cornelia Schachner, Eigentümerin des Gasthofs Schachner. Seit August besteht die Kooperation und von Tag zu Tag wird Natalie selbstständiger und erweitert ihren Tätigkeitsbereich. „Die Kooperation ist über ein Verwandtschaftsverhältnis entstanden – wir hatten Glück, denn sonst hätten wir Natalie nicht. Anfangs denkt man, ein Mensch mit Beeinträchtigung im Unternehmen bedeutet Mehrarbeit – dem ist aber überhaupt nicht so“, weiß Cornelia Schachner.

Gerade diese Hemmschwelle zu überwinden ist das Ziel der Lebenshilfe-Werkstätte Perg, denn dort ist man auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern. „Unsere Beschäftigten werden anfangs von einem Mitarbeiter begleitet und es handelt sich nicht um eine dauerhafte Verpflichtung – eine Kooperation kann jederzeit von beiden Seiten gelöst werden“, erklärt Nicole Froschauer, Leiterin der Lebenshilfe-Werkstätte Perg.

„Das ist jetzt meine Arbeit“

Nach einem fröhlichen „Guten Morgen!“ macht sich Natalie Schinninger immer gleich nach ihrer Ankunft im Gasthof Schachner daran, den Hof zu kehren. Anschließend hilft die 29-Jährige in der Küche mit oder macht sich als Zimmerdame nützlich. Salat waschen, Karotten schälen, Knödel drehen, Gemüse schneiden, Servietten falten oder auch Staubsagen zählen zu ihren Tätigkeiten. „Bügeln ist meine Lieblingsbeschäftigung – egal ob mit oder ohne Bügelmaschine. Ich helfe mit wo ich gerade gebraucht werde und die Zeit vergeht immer voi schnell“, freut sich Natalie Schinninger. „Natalie sieht sich die Arbeit und ist ordnungsliebend“, loben auch die Kollegen. „Das ist jetzt meine Arbeit und ich bin voi stolz. Juchu, ich sehe in der Küche gibt’s schon wieder Arbeit“, sprach das motivierte Helferlein aus der Lebenshilfe und machte sich auf in die Küche.

Integrative Beschäftigung in der Lebenshilfe OÖ

In Form der Integrativen Beschäftigung werden Beschäftigte der Lebenshilfe außerhalb von Lebenshilfe-Einrichtungen tätig; zum Beispiel in Wirtschaftsbetrieben, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen oder auch für Privatpersonen. Für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung bietet die Integrative Beschäftigung die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und ihre persönlichen Interessen und Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen. Sehr wertvoll für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ist die Tatsache, dass sie an Orten arbeiten können, wo auch Menschen ohne Beeinträchtigung arbeiten. Indem ein Unternehmen, ein Verein oder eine Organisation Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit zur Mitarbeit und Teilhabe bietet, zeigt es soziale und gesellschaftliche Verantwortung. Diese fällt auf und spricht zusätzliche Kundegruppen an. Derzeit zählt die Lebenshilfe Oberösterreich mehr als 100 Kooperationspartner der Integrativen Beschäftigung.

Quelle: ooe.lebenshilfe.org