Ein Forschungsteam der Linzer Johannes Kepler Universität arbeitet an einem System, das Blinden und Sehbehinderten künftig auch nonverbale Kommunikation ermöglichen soll. Die Wissenschaftler entwickeln unter der Leitung von Klaus Miesenberger technische Möglichkeiten zur Erfassung und Bewertung von nonverbalen Daten sowie ein Assistenzsystem zur Kommunikation für Blinde und Sehbehinderte in Gruppensituationen wie Arbeitskonferenzen.
„Die Herausforderung liegt darin, Gesichtsausdrücke, Gesten und andere nonverbale Kommunikationsformen in einer Konferenzsituation zu tracken, zu sammeln und mithilfe eines intelligenten Systems den sehbehinderten Menschen auf unterschiedliche Weise zugänglich zu machen“, sagt Miesenberger.
Braille-Schrift und Smartphones
In einem ersten Schritt werden Zielgruppen, Informationsbedarf und Interaktionsmöglichkeiten definiert, um so eine Plattform zur Bewertung der Daten zu schaffen. So sollen wichtige nonverbale Signale von nebensächlichen Informationen unterschieden werden. Zur Vermittlung nonverbaler Kommunikation können Lautsprecher im Ohr, eine Braille-Zeile (Ausgabegerät für Blindenschrift), sowie Smartwatches und Smartphones verwendet werden.
„Die Systeme sollen lernen, die Situationen besser zu interpretieren, um treffsicher die adäquaten Interaktionsmöglichkeiten bereitzustellen“, sagt Miesenberger.
Quelle: OÖNachrichten