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Arbeiten, wo andere arbeiten: Im KOWALSKI Kitzbühel bereiten sich Menschen mit Behinderung auf ein Berufsleben im ersten Arbeitsmarkt vor.

„Unser Ziel ist, Menschen mit Behinderung durch die Vermittlung von praktischen und theoretischen Lerninhalten den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, erklärt Barbara Eberharter-Lanner, pädagogische Leiterin im KOWALSKI Kitzbühel. Dabei stehen die jungen Nutzer:innen des Angebots vor Fragen, die sich die meisten jungen Erwachsenen vor ihrem Eintritt ins Arbeitsleben stellen: Was macht mir Spaß? Was kann ich gut? Wo möchte ich einmal arbeiten? Im Rahmen der Berufsvorbereitung im KOWALSKI finden die Nutzer:innen ihre persönlichen Antworten.

Die eigenen Stärken erkennen

So wie Johanna, die schon seit 2020 dabei ist. Ihre Lieblingsaufgaben sind es, die Terrasse aufzusperren, zu servieren und auf Menschen zuzugehen. Ihr Kollege Maximilian hat ebenso Tätigkeiten gefunden, die ihm besonders Spaß machen, zum Beispiel Kaffee zuzubereiten oder dafür zu sorgen, dass die Salatbar jederzeit tiptop aussieht. So bietet der Arbeitsalltag den Nutzer:innen die Möglichkeit herauszufinden, wie ihre berufliche Zukunft aussehen könnte. Zusammen mit agogischen Mitarbeiter:innen wird dann erarbeitet, welche Kompetenzen dafür benötigt werden und wie man sich diese Kompetenzen am besten aneignet.

Eine Mitarbeiterin im KOWALSKI café & bistro Kitzbühel bereitet Kaffee zu.

Im KOWALSKI café & bistro Kitzbühel bereiten sich Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt vor. / © Diakoniewerk

5 Jahre Berufsvorbereitung

Ein engagiertes Team begleitet die jungen Menschen Schritt für Schritt ins Berufsleben. Insgesamt fünf Jahre soll die Berufsvorbereitung dauern. Neben dem Hauptpraktikum im Café Kowalski selbst absolvieren die Nutzer:innen dabei auch Fremdpraktika, die ihren persönlichen Wünschen und Interessen entsprechen. Ergänzend wird das Wissen für ein gelingendes Berufsleben in unterschiedlichen Modulen vermittelt. Dazu zählen beispielsweise der Kontakt mit Kund:innen, Arbeit im Team und Konfliktbearbeitung sowie Themen wie Hygiene und Arbeitsrecht. Ebenso stehen praktische Fertigkeiten wie Bügeln auf dem Programm – und noch viele weitere Kompetenzen, die für ein gelingendes Berufsleben nötig sind.

1. Jahr

Ankommen und Langzeitpraktikum im Café KOWALSKI. Parallel beginnen Module zu Teamwork, sozialem Miteinander und persönlichen Stärken. Erste Praktikumswünsche werden formuliert.

2. Jahr

Hauptpraktikum im Café KOWALSKI und Start der Fremdpraktika. Ziel sind zwei bis drei Praktika.

3. Jahr

Das Bild des zukünftigen Arbeitsplatzes wird klarer und Praktika werden in Betrieben absolviert, die die Möglichkeit zur Anstellung bieten. Zusätzlich werden die Jobcoaching-Module noch spezifischer auf den/die Einzelne:n ausgerichtet.

4. Jahr

Weitere Praktika mit dem Ziel, gemeinsam den gewünschten Arbeitsplatz zu finden und dort gut anzukommen. Wesentlich ist, dass die Wunschtätigkeit klar ist und bestenfalls auch bereits ein möglicher Betrieb gefunden wird. Praktika werden spezifisch dem Ziel angepasst.

5. Jahr

Vernetzung und gemeinsame Planung des Übertritts. Weitere Stakeholder werden herangezogen und involviert. Praktikum am potenziellen Arbeitsplatz mit höherer Stundenanzahl pro Woche, am Ende steht der Übergang in die Anstellung am ersten Arbeitsmarkt.