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Laut Statistik Austria verzeichnen die Sonderschulen immer mehr Schülerinnen und Schüler. Einen "Boom", also steigende Schülerzahlen gibt es trotz eines Rückgangs bei der Gesamtschülerzahl auch an berufsbildenden höheren Schulen, vor allem im technischen- und pädagogischen Bereich. Im Schuljahr 2013/14 gab es in Summe in Österreich 1,093 Millionen Schülerinnen und Schüler, um 0,7 Prozent weniger als im Jahr davor und 8,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren (2003/04).

Als Grund für die seit Jahren sinkenden Schülerzahlen nennen die Statistiker den Geburtenrückgang seit den frühen 1990er Jahren. Bei den Volksschülern sei mit 327.772 Schülern (minus 12,4 Prozent gegenüber 2003/04, minus 0,1 Prozent gegenüber 2012/13) unter Berücksichtigung der aktuellen Bevölkerungsprognosen "die Talsohle fast erreicht", heißt es am Dienstag in einer Aussendung der Statistik Austria. Voraussichtlich ab 2016 sollte es wieder Zuwächse geben.

Geburtenrückgang schlägt durch

Entsprechend der Entwicklung an Volksschulen verzeichnen auch die Haupt- und Neuen Mittelschulen (NMS) einen Rückgang. 2013/14 besuchten 209.848 Kinder diese Schulformen, um 22,4 Prozent weniger als vor zehn Jahren (als es noch keine NMS gab, Anm.) und 1,3 Prozent weniger als im Jahr davor. Deutlich geringer fällt das Minus im Zehnjahres-Vergleich (minus 2,8 Prozent) an der AHS-Unterstufe (111.793) aus, gegenüber dem Jahr davor gab es 2013/14 sogar ein leichtes Plus von 0,3 Prozent. Vor zehn Jahren kamen auf 100 AHS-Unterstufenschüler noch 235 Hauptschüler, mittlerweile sind es nur noch 188 Schüler der Haupt- und Neuen Mittelschule.

Sonderschulen haben mit 14.170 Schülern um 2,6 Prozent mehr Schüler als im Jahr davor und 5,7 Prozent mehr als 2003/04. Massiv dagegen der Rückgang an Polytechnischen Schulen, die im vergangenen Schuljahr 16.367 Jugendliche besucht haben (minus 3,8 Prozent im Jahres-, und minus 22,8 Prozent im Zehnjahres-Vergleich).

Die rückläufigen Geburtenzahlen machen sich auch den berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) bemerkbar, die mit 46.196 Schüler um 2,6 Prozent weniger Schüler als im Jahr davor und 12,2 Prozent weniger als vor zehn Jahren hatten. An den Berufsschulen gibt es im Zehnjahres-Vergleich mit 127.934 Schülern zwar um 2,4 Prozent mehr als vor zehn Jahren, seit fünf Jahren gehen aber auch dort die Schülerzahlen zurück, zuletzt um 2,3 Prozent gegenüber 2012/13.

AHS-Oberstufe stagniert im Jahresvergleich und boomt im Zehnjahresvergleich

Die AHS-Oberstufe verzeichnete mit 91.485 Schülern praktisch keine Änderung gegenüber dem Jahr davor. Im Vergleich zu 2003/04 sind es aber um 16,3 Prozent mehr. Unterschiedlich ist die Entwicklung in den einzelnen Schultypen der berufsbildenden höheren Schulen (BHS): die deutlichsten Zuwächse gibt es bei den sogenannten lehrerbildenden höheren Schulen, also vor allem Bildungsanstalten für Kindergarten- und Sozialpädagogik (BAKIP, BASOP). Die 11.792 Schüler im Jahr 2013/14 bedeuten einen neuen Höchststand für diese Schulform – und ein Plus von 3,4 Prozent gegenüber dem Jahr davor sowie von 34,9 Prozent gegenüber 2003/04.

Durchgehend Zuwächse gab es auch an technisch-gewerblichen sowie land- und forstwirtschaftlich höheren Schulen: Erstere hatten 63.731 Schüler, was ein Plus von 0,5 Prozent im Jahres- und ein Plus von 8,4 Prozent im Zehnjahres-Vergleich bedeutet; letztere hatten mit 3.935 Schüler um 0,8 Prozent mehr als im Jahr davor, und 20,4 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Ein Minus sowohl im Kurzfrist- (minus 1,8 Prozent), als auch im Langfrist-Vergleich (minus 7,4 Prozent) verzeichneten kaufmännisch höhere Schulen (40.266 Schüler im Jahr 2013/14). Mit 27.592 Schülern hatten wirtschaftsberufliche höhere Schulen zwar um 1,8 Prozent weniger Schüler als im Jahr davor, aber um 9,1 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. (APA, 9.12.2014)