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Die mangelnde Förderung gehörloser Kinder wirkt sich laut der Grünen-Abgeordneten Jarmer drastisch auf die Betroffenen aus. Gehörlose Kinder hätten im Alter von sechs Jahren bei Schuleintritt eine Wortschatzkompetenz, die jener eines zweijährigen hörenden Kindes entspreche. "Zum Pflichtschulabschluss, also mit 15 Jahren, verfüge ein gehörloses Kind lediglich über den Sprachschatz eines achtjährigen hörenden Kindes."
" `Der mangelnde Wortschatz ist nicht primär auf die Gehörlosigkeit zurückzuführen, sondern auf fehlende frühe sprachliche Förderung der Kinder und Jugendlichen`, sagt Jarmer. Diese könne aber nur in der Gebärdensprache erfolgen, da diese für gehörlose Kinder die einzig mögliche Muttersprache darstelle."
Jarmer meint, dass 74 Prozent der rund 10.000 gehörlosen Menschen in Österreich funktionelle analphabetisch sind. Das bedeutet, dass sie schreiben und lesen gelernt, aber wieder verlernt haben. Häufig haben Betroffene auch schon in der Schule schlechte Lese- und Schriftsprachkenntnisse.
Laut Jarmer verfügen nur drei Prozent der gehörlosen Menschen in Österreich über die Matura, lediglich ein Prozent habe einen Universitätsabschluss.
Die Statistik Austria erklärt auf Anfrage von Der Standard, keine Zahlen zu Gehörlosigkeit und Bildungsstand zu führen.
(Quelle: derStandard.at, Gebärdensprache gilt an Österreichs Schulen nicht als Unterrichtssprache, Artikel vom 12.12.2014)
(von KI-I)