In Österreich sind geschätzte 1,7 Millionen Menschen, ca. 20 Prozent der Bevölkerung dauerhaft beeinträchtigt – und sie sind nach wie vor mit Barrieren konfrontiert. Ein selbstbestimmtes Leben, Zugang zu Bildung und zur Berufswelt, existenzsichernde Pensionen, barrierefreie Bauweise sind bei uns nicht selbstverständlich.
In anderen Ländern hingegen sind im Alltagsleben spürbar weniger Barrieren für Menschen mit Beeinträchtigung aufgebaut. In Schweden etwa bekommen Menschen mit Beeinträchtigung vom Staat Geld für persönliche Assistenten, die sie im Alltag unterstützen. 80.000 Arbeitsplätze wurden so geschaffen, mit doppeltem Erfolg: Beeinträchtigte Menschen können mit Hilfe ihrer Assistenten ein selbstbestimmtes Leben führen und der Staat erhält Steuern und spart Arbeitslosengelder. In Spanien wiederum gehen Kinder mit Down-Syndrom ganz selbstverständlich in die Regelschulen, und dort hat mit Pablo Pineda auch der erste Europäer mit Down-Syndrom ein Universitätsstudium abgeschlossen. Kanada und die USA waren die ersten Länder der Welt, die Behindertenrechte gesetzlich verankert haben.
"Weltjournal"-Reporterin Christa Hofmann lässt den auf Rollstuhl und Atemgerät angewiesenen Wirtschaftswissenschafter Adolf Ratzka zu Wort kommen, der mit Hilfe persönlicher Assistenz ein unabhängiges Leben führt, sowie die kanadische Filmemacherin Bonnie Klein, die nach einem Schlaganfall bleibende Schäden erlitt und seither zur Galionsfigur der Behindertenrechtsbewegung wurde. Sie besucht den jungen US-Kriegsveteranen Neil Duncan, der in Afghanistan beide Beine verlor und mit Prothesen den Kilimandscharo bestieg. Studenten der Gallaudet-University in Washington, der weltweit einzigen Universität, die ihr gesamtes Angebot auf Gehörlose ausgerichtet hat, berichten von ihren Erfahrungen. Und Pablo Pineda hat nach seinem Studienabschluss noch einen großen Wunsch: endlich die Liebe fürs Leben zu finden.
Sie können sich die Reportage "Leben ohne Barrieren" am Mittwoch, dem 3. Dezember 2014, um 22.30 Uhr auf ORF 2 ansehen.
(von OTS)