Zwischen Baumwipfeln über Planken balancieren und an einer Seilrutsche über den Abgrund sausen – das können nun auch Rollstuhlfahrer. In einem neuen Waldseilpark wird dem Rolli-Fahrer durch neue Parcours und extra entwickelten Sicherheitswesten zum Adrenalinrausch verholfen.
In Schwarzenbruck bei Nürnberg können sich seit Kurzem auch Menschen mit Gehbeeinträchtigung hoch oben zwischen Baumwipfeln bewegen. In Pilotprojekten wird hier ausprobiert, ob und wie so etwas für Rollstuhlfahrer funktioniert.
Seit Anfang Mai gibt es das Angebot der Rummelsberger Diakonie, die sich den Park rund 200.000 Euro kosten ließ.
Diakonie-Chef Günter Breitenbach habe sich gemeinsam mit seinem Sohn überlegt, wie man das Diakonie-Dorf auch für Jugendliche interessanter machen könnte, erzählt Sprecher Gunnar Dillschneider. So seien sie auf die Idee mit dem Waldseilpark gekommen. Das Projekt sollte etwas für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sein.
Und so entstand der Park, der sieben verschiedene Routen hat und insgesamt etwa 50 Übungen bietet. Einer der Parcours ist rollstuhlgerecht. Auf ihm muss man fünf Stationen überwinden. "Wir wollen uns jetzt anschauen, wie es angenommen wird, und dann überlegen, ob wir noch weitere Routen für Rollstuhlfahrer umbauen", sagt Betriebsleiter Sebastian Völklein. Zehn Rollstuhlfahrer hätten den Park bereits ausprobiert.
Extra Westen zur Sicherung
Begleitet werden die Rollstuhlfahrer immer von einem speziell ausgebildeten Trainer sowie einer Begleitperson. Gesichert sind die Rolli-Fahrer über zwei separate Seile. Sie ziehen eine Weste an, die auch an den Beinen befestigt wird. Der Rollstuhl wird so an den Tragseilen aufgehängt, damit der Fahrer von dem Gewicht nichts spürt. Für den Waldseilpark wurden extra fünf solcher Westen entwickelt und produziert.
Jeder mit einem normalen oder Sport-Rollstuhl kann diesen Parcours nutzen.
Weitere Informationen zum Waldseilpark Rummelsberg finden Sie unter waldseilpark-rummelsberg.de.
(Quelle: spiegel.de, Baumwipfel-Parcours für Rolli-Fahrer: Tarzan auf Rädern, Artikel von 26. Mai 2014)
(von KI-I)