Nach mehr als vierjähriger Verhandlung wurde am 26. Juni 2013 ein Völkerrechtsvertrag beschlossen. Dieser Völkerrechtsvertrag bedient die Beschränkung des Urheberrechts zugunsten von blinden und sehbeeinträchtigten Menschen sowie von Menschen mit funktionellen Lesebehinderungen. Dieser Völkerrechtsvertrag wurde während der Konferenz der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) beschlossen und wird jetzt eine massive Wirkung haben. Mit diesem Vertrag wurde eine Ausnahmeregelung geschaffen (vgl. Blinden- und Sehbehindertenverband).
Die Kernidee des Vorschlags, der vom Weltblindenverband (WBU) gefordert wurde, ist einfach. Kommerzielle Verlage sollen angemessene Entschädigungen für die Zwangslizenzen bekommen. Menschen mit Sehbeeinträchtigungen sollen auf der Basis der nicht-kommerziellen Verbreitung Zugang zu Literatur und Wissen erhalten, denn dieser ist ihnen wegen mangelnden kommerziellen Interesses bislang verschlossen. (vgl. Netzpolitik.org).
Der Vertrag ermöglicht es anerkannten Behindertenverbänden in Zukunft, Bücher in Blindenschrift oder anderen barrierefreien Formaten herzustellen. Der Völkerrechtsvertrag ermöglicht auch, diese Materialien im eigenen Land als auch über die Landesgrenzen hinweg zu verbreiten – und das ohne die Zustimmung durch den Inhaber des Urheberrechts (vgl. Blinden- und Sehbehindertenverband).
Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Lesebehinderungen wird es wesentlich erleichtert, Bücher und andere Druckerzeugnisse in barrierefreien Formaten zu beziehen (vgl. Blinden- und Sehbehindertenverband).
Der Völkerrechtsvertrag ist ein echter Meilenstein angesichts der Tatsache, dass Menschen mit Sehbeeinträchtigung bzw. Lernbeeinträchtigungen noch immer einen äußerst begrenzten Zugang zu Büchern und anderen Druckerzeugnissen haben. In reicheren Ländern sind nur etwa fünf Prozent der Bücher in barrierefreien Formaten erhältlich. In ärmeren Weltregionen sind es sogar weniger als ein Prozent (vgl. Blinden- und Sehbehindertenverband).
Quellen: Blinden- und Sehbehindertenverband; Netzpolitik.org
(von KI-I)