Heute wurde das neue Christian Doppler Labor "OPTIMA" an der MedUni Wien eröffnet. Das Labor lässt mit neuen Entwicklungen im Bereich der Früherkennung von Netzhauterkrankungen aufhorchen. Mithilfe der bereits entwickelten Technologie und weiterer Forschung wird es bald möglich sein, altersbedingte Makuladegeneration, diabetesbedingte Erkrankungen zu erkennen, bevor Symptome auftreten.
Aufgaben des Christian Doppler-Labors "OPTIMA"
Im neuen Christian Doppler-Labor „OPTIMA“ werden neue Technologien und Analyseprogramme für die optische Kohärenztomographie (OCT) sowie dazugehörige Computerprogramme entwickelt. Die Analyseprogramme werden es AugenärztInnen künftig ermöglichen, bei Netzhautuntersuchungen binnen Sekunden zehntausende Daten abzufragen. Mit Hilfe dieser Technologien soll eine optimale Diagnose gelingen und, es sollen erstmals ganz individuelle Therapiepläne erstellt werden.
Die im Vienna Reading Center bereits entwickelten Programme basieren auf Ergebnissen der „View“-Studie, die weltweit durchgeführt wurde. Im Rahmen von „View“ waren 2.450 PatientInnen behandelt worden. Die Netzhautdaten wurden im Vienna Reading Center (VRC) der MedUni Wien untersucht.
Jetzt werden weltweit weitere Studien durchgeführt. Es werden noch mehr Aufnahmen mit einer noch höher entwickelten Tomographie-Technologie in das Vienna Reading Center gesendet. Zu diesem Zentrum gehört das neue Christian Doppler-Labor an der MedUni Wien.
Mit der neuen Technologie sind „gleichzeitig die drei wichtigsten Schritte abgedeckt: die richtige Diagnose, die richtige Prognose und die adäquate Therapiekontrolle. Künftig werden wir nur therapieren, wenn es wirklich sinnvoll ist und dann auf die jeweiligen individuellen Bedürfnisse angepasst“, sagt Schmidt-Erfurth. Sie ist Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde Optometrie.
OPTIMA ist bereits das elfte Christian Doppler-Labor an der MedUni Wien und das, obwohl die Förderung von Christian Doppler Laboren eher selten ist. Das zeigt die wirklich zukunftsweisende Arbeit dieses Labors.
Die optische Kohärenztomographie – eine Entwicklung der MedUni Wien
Die optische Kohärenztomographie ist eine Bildgebungsmethode, deren physikalische Grundlagen an der MedUni Wien am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik entwickelt wurde. Die Methode wurde in Kooperation mit der Augenklinik für den Einsatz in der Augenheilkunde weiterentwickelt und optimiert. Mit Hilfe der optischen Kohärenztomographie ist es möglich, Erkrankungen der Netzhaut im hochauflösenden Detail zu erkennen. Das ist bereits im Frühstadium der Netzhauterkrankung möglich.
Die OCT ist ein bildgebendes Verfahren. Ähnlich wie bei der Ultraschalltechnik werden hochauflösende Schnittbilder von biologischem Gewebe ermittelt. Dies passiert jedoch berührungslos. Die optische Kohärenztomographie kann wie eine „optische Biopsie“ angesehen werden. Damit lassen sich Erkrankungen der Netzhaut wie die altersbedingte Makuladegeneration, diabetesbedingte Erkrankungen oder Gefäßverschlüsse erkennen, bevor Symptome auftreten – und sind damit frühzeitig und gezielt behandelbar.
Wirtschaftsministerium fördert Christian Doppler Labors
Ermöglicht und gefördert wird die Einrichtung von CD-Labors an österreichischen Universitäten durch die Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG). Träger des Programms und wichtigster öffentlicher Förderer ist das Wirtschaftsministerium (BMWFJ). Mit einer Förderung von rund vier Millionen Euro über die gesamte siebenjährige Laufzeit ist das OPTIMA-Labor eine der am höchsten geförderten Institutionen dieser Art. Grundsätzlich werden Christian Doppler Labors von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert.
(Quelle: MedUni Wien)
(von KI-I)