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In den späten neunziger Jahren wurden Studien erstellt die Folgendes aussagen: Frauen mit Beeinträchtigungen sind in einem weit höheren Ausmaß von sexueller Gewalt betroffen, häufiger von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht und weisen ein niedrigeres Bildungsniveau auf als Frauen ohne Beeinträchtigung. Aktuelle Zahlen fehlen.
Anlässlich des internationalen Frauentages regt die Lebenshilfe Österreich an, die Situation von Frauen mit Beeinträchtigungen in Österreich im Rahmen einer neuangelegten Studie zu beleuchten. "Ein fundiertes Datenmaterial würde uns aus dem Nebel der Vermutungen herausholen, der sich rund um die Diskriminierung von Frauen mit Beeinträchtigungen aufbaut. Wir alle wissen von Situationen, die Ungleichbehandlung belegen,  aber sie kann statistisch nicht nachgewiesen werden – und bleibt damit scheinbar unsichtbar", so Lebenshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Germain Weber. Eine besonders verletzliche Personengruppe sind beeinträchtigte Frauen mit Migrationshintergrund. Hier mangelt es gänzlich an verlässlichem Zahlenmaterial.

Die behindertenpolitische Strategie der Regierung bis 2020, der NAP-Behinderung, führt als Ziele zur Beseitigung von Ungleichbehandlung gegenüber Frauen mit Beeinträchtigungen unter anderem die verstärkte öffentliche Bewusstseinsbildung über Gewalt gegen Frauen, die Stärkung der Persönlichkeitsrechte und einen verbesserten Zugang zu medizinischen Leistungen an. Die Lebenshilfe Österreich fordert, dass der österreichische Staat seiner Verpflichtung nach der UN Behindertenrechtskonvention Artikel 31 wahrnimmt und die Erhebung von statistischen Angaben und Forschungsdaten vorantreibt.

(von OTS)