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Eine verpflichtende Geräuschkulisse könnte Elektro- und Hybridautos schon bald für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, aber auch für SeniorInnen und Kinder hörbar machen. "Approaching Vehicle Alerting System", kurz AVAS, heißt das System, das mittels Warnton akustisch auf Fahrzeuge aufmerksam macht, die sich mit geringer Geschwindigkeit nahezu lautlos nähern. Ein entsprechender Verordnungsentwurf für einen verpflichtenden Einbau von AVAS wurde vor kurzem im Europäischen Parlament beschlossen. Nun müssen sich Parlament und Rat der EU noch auf die Ausformulierung einer diesbezüglichen Bestimmung einigen.

"Für uns ist es bei durchschnittlichem Straßenlärm nahezu unmöglich, Elektro- oder Hybridautos ohne eingebaute Geräuschkulisse wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren", erklärt Dr. Markus Wolf. Der Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich: "Besonders beim Ein- und Ausparken, Wegfahren und Abbremsen, beim Fahren auf einer Schneefahrbahn oder bei lauten Nebengeräuschen wie zum Beispiel starkfrequentierten Verkehrsflächen oder bei Baustellen kann es zu lebensgefährlichen Situationen kommen. Vor allem bei Straßenübergängen, Verkehrskreuzungen und Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel."

Gemeinsam mit der Europäischen Blindenunion kämpft der BSVÖ seit Jahren für eine gesetzliche Verpflichtung, Elektro- und Hybridfahrzeuge mit einer Geräuschkulisse auszustatten. So zum Beispiel hat sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich am 23. September 2010 im Rahmen der "European Road Safety Charter" dazu verpflichtet, sich dafür einzusetzen, dass Elektro- bzw. Hybridfahrzeuge durch akustische Warneinrichtungen auch für sehbeeinträchtigte Menschen problemlos wahrnehmbar werden. Dabei sollen Öffentlichkeit, vor allem aber die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft über die aktuelle und zunehmende Problematik, von der auch SeniorInnen bzw. Kinder betroffen sind, aufgeklärt werden".

(von OTS)