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Erfreut zeigt sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich über den einstimmigen Parlamentsbeschluss, beeinträchtigte Menschen in Entwicklungsländern durch eine verbesserte EZA-Förderung vermehrt zu unterstützen. Der Initiativantrag geht auf das Engagement von ÖVP-Behindertensprecher NAbg. Dr. Franz-Joseph Huainigg zurück, der von "Licht für die Welt" unterstützt wurde.
"Dieser parteiübergreifende Beschluss setzt den Weg der konsequenten Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention fort, zu der sich Österreich verpflichtet hat", so BSVÖ-Präsident Dr. Markus Wolf, von 2008 bis 2012 Mitglied des Unabhängigen Monitoringausschusses zur Umsetzung der UN-Konvention.
"Entwicklungszusammenarbeit ohne Einbeziehung der Barrierefreiheit ist sinnlos, so wird man die von Österreich mitbeschlossenen Millenniums Entwicklungsziele der Vereinten Nationen nie erreichen. Wichtig ist jetzt die rasche Umsetzung des Initiativantrages, über die derzeitige Legislaturperiode des Nationalrates hinaus!" Gelungenes Beispiel aus der Vergangenheit: Die EBU, deren Mitglied der BSVÖ ist, hat für Funktionäre der AFUB ein Capacity Building-Seminar zur Verbesserung der organisatorischen Fähigkeiten ausgerichtet. Neben einer finanziellen Unterstützung stellte die EBU barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnologien sowie entsprechendes Training im Umgang mit den Technologien zur Verfügung.  Mag. Jürgen Menze, Referent für internationale Zusammenarbeit im BSVÖ, verweist auf den unmittelbaren Zusammenhang von Beeinträchtigung und Armut: "Behinderung in Entwicklungsländern ist nicht nur häufig Ursache von Armut, sondern Armut und damit verbundene widrige Lebensverhältnisse, z.B. Mangelernährung und fehlender Zugang zu Gesundheitsdiensten, führen nicht selten auch zu Behinderung." Gerade in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Beschäftigung und Infrastruktur ist es unumgänglich, bei Entwicklungsprojekten den Aspekt der Barrierefreiheit von Beginn an zu berücksichtigen und Selbsthilfeorganisationen in die Entscheidungen mit einzubinden. Dies ist umso wichtiger, weil 80 Prozent der beeinträchtigten Menschen auf der Welt in Entwicklungsländern leben.
Der studierte Politologe hat nicht nur den politischen Betrieb in Parlamenten und Behörden deutscher Bundesländer kennengelernt, sondern auch in Spanien, Kenia und auf den Philippinen für Non-Profit-Organisationen im Sozial- und Gesundheitsbereich gearbeitet. Menze: "Mein Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern globale und insbesondere europäische Entwicklungen für die blinden und sehbeeinträchtigten Menschen in Österreich hinsichtlich eines selbstbestimmten Lebens bestmöglich nutzbar zu machen. Sei es in den Bereichen Verkehr, Technologie, Information, Kultur, Beschäftigung sowie anderen Gebieten, die für die gesellschaftliche Partizipation von Bedeutung sind. Zugleich bringe ich die Interessen österreichischer Blinder und Sehbeeinträchtigter in den internationalen Raum ein, um durch den wechselseitigen Austausch über Kultur- und Ländergrenzen hinweg Verständnis und Unterstützung für unser gemeinsames Ziel der gesellschaftlichen Inklusion zu gewinnen."

(von OTS)