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Sobald wir uns auf den Menschen einlassen, beginnt er zu schillern. Diese Buntheit wird bei verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen, bei psychischen Erkrankungen oder bei sozialemotionalen Schwierigkeiten zu einem oft undurchschaubaren Dickicht.
Da sind oft RezeptologInnen zur Stelle, die für alles ein geeignetes Mittel anbieten. Die Aufhellung des Gehirns bietet sich an und Pillen versprechen eine Lösung. Die Checklisten der diagnostischen Verfahren und die psychologische Durchforstung bis hin zur Ratgeberliteratur dringen immer mehr in die pädagogische Praxis ein.
Aus der Verunsicherung, die oft Ohnmacht hervorruft, wird Sicherheit herbeigesehnt. Doch die scheinbare Sicherheit der angepriesenen Rezepte ist brüchig, denn zu stark sind oft die Lebensfäden zu einem Knäuel verstrickt.
Die neueste Ausgabe der Zeitschrift "Behinderte Menschen" bringt lesenswerte Fachartikel zum heiklen Thema "Verhalten und Sicherheit".

Hinweise zu den Artikeln in der Ausgabe "Verhalten und Sicherheit"

Thomas Müller zeigt in seinem Beitrag auf, wenn sich Pädagogik diesen Verstrickungen und Verbindungen von Kindern und Jugendlichen widmet, dann muss sie sich im Wesentlichen auf Vertrauensfragen einlassen und Bindungen als etwas Sicheres und Gelingendes erleben lassen. Dies wäre die eigentliche „Eindeutigkeit“.
Dieter Fischer bringt es auf den Punkt: Wenn wir den konkreten Menschen mit seinen Möglichkeiten und Grenzen, mit seinen Hoffnungen und Ängsten wahr- und ernstnehmen, dann haben wir in ihm eine größere Deutungsvielfalt anzuregen, damit er ein Bild von der Welt gewinnen kann, das ihn stärkt und ermutigt. Pädagogik lebt von der Öffnung und Offenheit. Das bleibt ein Wagnis, ist aber auch ihre Stärke.

Bestellung der Zeitschrift

Die Zeitschrift "Behinderte Menschen" gibt es als Schnupperabo oder auch als Jahresabo. Bestellen können Sie online oder über das Formuar: Anmeldeformular für die Zeitschrift "Behinderte Menschen" (PDF-Dokument, 620 KB).

 

(von  Josef Fragner, Chefredakteur der Zeitschrift "Behinderte Menschen")