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Exklusive Immobilienwirtschaft und neue Wohnaufwendungenverordnung benachteiligen Menschen mit Behinderungen in Berlin, denn Wohnen wird in Berlin gerade richtig teuer, zumindest in attraktiven Stadtteilen. Wird die typische Berliner Mischung bald Geschichte sein?
Bei der Fachtagung "Nachbarschaft 2020" diskutieren PolitikerInnen, ExpertInnen, Betroffene, Träger und Verbände über aktuelle Konflikte rund ums Unterstützte Wohnen mitten in der Stadt. Soziales Kapital zwischen Bodenrichtwert und Fallmanagement.
Das Problem: Die in der neuen Wohnaufwendungenverordnung fixierten starren Mietobergrenzen und begrenzten Wohnflächen für Anspruchsberechtigte sozialer Leistungen führen zunehmend dazu, dass diese so genannten schwächeren Mieter keinen passenden Wohnraum in gefragteren Stadtlagen mehr finden.
Die Folge: Träger sozialer Dienstleistungen werden zu aktiven Immobilienunternehmern, um dem Bedarf ihrer Zielgruppen (zum Beispiel Menschen mit Beeinträchtigungen) gerecht zu werden. Welche Probleme resultieren aus wirtschaftlichem Agieren mit gemeinnützigem Auftrag? Außerdem werden Menschen mit Beeinträchtigungen sowie Menschen mit sozialen Beeinträchtigungen nicht nur ökonomisch zur "Randgruppe", wenn Immobilien- und Grundstückswerte dominieren. Die Anwesenheit von vermeintlich sozial schwächeren Bevölkerungsgruppen in der Nachbarschaft stellt für Eigentümer eine Wertminderung dar. Störungen durch Lärm, vermutete oder auch reale Gefährdungen durch schwierige Klientel sind Ursachen für Intoleranz und Ablehnung sozialer Projekte in Stadtteilen, in denen privates Eigentum dominiert.
Die Veranstalter Der PARITÄTISCHE Berlin, der Verband für sozial-kulturelle Arbeit e.V. sowie die reha e.v. Soziale Dienste mit Kontur laden am Dienstag, den 23. Oktober 2012, ganztägig ins Rathaus Schöneberg zur Fachtagung "Nachbarschaft 2020" ein. Die Teilnahme an der Fachtagung kostet 130 Euro. Das ausführliche Programm mit Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussion finden Sie im Programm der Fachtagung "Nachbarschaft 2020".
Ansprechperson: Jana Höftmann, die reha e.v., Weydemeyerstraße 2/2a, 10178 Berlin.
Telefon 0049 30 29 34 13 28, E-Mail: jana.hoeftmann@diereha.de

(von die reha e.v. Soziale Dienste mit Kontur)