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Rund eine halbe Million ÖsterreicherInnen arbeitet an einem Lärmarbeitsplatz. Jährlich werden etwa 900 Berufskrankheiten wegen einer durch Lärm verursachten Schwerhörigkeit von der AUVA anerkannt. Damit gehört Schwerhörigkeit zu den häufigsten Berufskrankheiten. Betroffen sind fast ausschließlich Männer und hier wiederum die metallverarbeitende Industrie gefolgt von der Baubranche.
Die AUVA stellt erfreulicherweise rückläufige Tendenzen fest: "Informationsmaßnahmen und konkrete Beratung von Unternehmen zur lärmminderen Gestaltung der Arbeitsplätze tragen Früchte," stellt Obfrau KR Renate Römer fest. Die versicherten Betriebe werden von den Fachleuten der AUVA umfassend und kostenlos betreut. Die AUVA hat allein im Jahr 2011 die Lärmbelastung in über 1.300 Betrieben gemessen, und rund 40.000 lärmexponierte ArbeitnehmerInnen wurden audiometrisch untersucht.
Um die richtigen lärmreduzierenden Maßnahmen setzen zu können, misst die AUVA zuerst die Intensität des vorhandenen Lärms und plant danach die entsprechenden Maßnahmen. Dazu werden modernste Geräte und Analysemethoden eingesetzt: Mit Simulationsprogrammen berechnen die ExpertInnen die Verteilung des Schalldruckpegels im Raum und erstellen Lärmkarten. Diese werden vor allem in der Planungsphase einer Halle oder vor dem Aufstellen einer neuen Maschine oder Anlage gemacht, um damit den Lärmschutz miteinplanen zu können.
Besteht die Lärmquelle bereits, kann mit einer akustischen Kamera sichtbar gemacht werden, welche Komponente am lautesten ist. Schalldämpfende Elemente wie Schallschutzkapseln, Schallschutzwände oder größere raumakustische Veränderungen können so exakt geplant werden. Wo die technischen Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, berät die AUVA über persönliche Gehörschutzmaßnahmen mit Ohrstöpseln oder Kapselgehörschützern. Diese sind heute in vielfältiger und ganz individuell angepasster Art verfügbar.
Ziel der Unternehmen sollte sein, so Dr. Wilhelm Wahler, Lärmexperte der AUVA, den Lärm nachhaltig auf unter 85 dB zu reduzieren. Denn Dauerlärm von mehr als 85 dB gefährde das Gehör akut. "Schwerhörige Menschen hören noch, aber sie verstehen schwerer, weil im betroffenen Frequenzbereich Sprachelemente nicht mehr unterschieden werden können", so Wahler.
(von AUVA, Quelle: OTS)