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Individuelle Bedürfnisse brauchen maßgeschneiderte, kreative und manchmal einzigartige Lösungen. Gemäß diesem Motto hatten der ÖAR und die Uniqa-Versicherung einen Studierenden-Wettbewerb ausgeschrieben. Die Sieger sind inzwischen gefunden und geehrt. Lesen Sie in diesem Artikel mehr über die Siegerprojekte.

Die Idee hinter dem Wettbewerb

"Die Idee zu diesem besonderen Wettbewerb kam UNIQA und ÖAR durch einen Artikel in der Tageszeitung `Der Kurier` vom Jänner 2011. Darin wird das Schicksal eines autistischen irischen Mädchens beschrieben. Für die elfjährige Grace, die aufgrund ihres Autismus kaum sprechen und sich auch über Mimik und Gestik nicht verständlich machen kann, konnte eine maßgeschneiderte technische Hilfe entwickelt werden. Das Mädchen kommuniziert mit ihrem iPhone. In diesem sind 300 Bilder gespeichert, die sie mittels Touchscreen rasch aufrufen kann und so Sätze formuliert. Sie wählt beispielsweise Bilder von einer Hand, einem Farbklecks und einem T-Shirt, wenn sie „ich will ein blaues T-Shirt anziehen" sagen will. Die dazu notwendige Software wurde von einem Studenten entwickelt." (Uniqa)

Siegerprojekte des Wettbewerbs UNIKATE

neckGUIDE

neckGUIDE ist ein von Manuel Laber, Studierender der Technischen Universität Wien, entwickeltes Hilfsmittel für die Orientierung und Wegweisung. neckGUIDE ist ein Halsband und funktioniert so: Die Person gibt auf dem Computer zu Hause eine Route ein. Diese wird auf das Halsband übertragen. Das Hilfsmittel unterstützt sehbeeinträchtigte bzw. blinde HalsbandträgerInnen selbst in verkehrsreichen, unübersichtlichen Städten den richtigen Weg zu finden.
"Laber hatte seinen Geistesblitz beim Duschen, wie er gerne verrät. Sein Professor hofft nun, dass er weiter konzentriert dranbleibt. Denn in dem Tempo, in dem der Student neue Ideen präsentiert, duscht er einfach zu oft. Der 2000-€-Siegerscheck und die Anerkennung durch die Jury haben beim jungen Techniker jedenfalls gewirkt", berichtet Kurier.at. Obwohl das Hilfsmittel derzeit im Prototyp-Stadium ist, überlegt der Student dieses zur Marktreife weiterzuentwickeln.

HandCam

HandCam wurde von Florian Güldenpfennig für einen aktiven 24-Jährigen entwickelt, der an infantiler Cerebalparese leidet.
Der junge Cerebralparetiker erlebt trotz Besserung durch tägliche Therapie in den Händen immer wieder Spasmen. Mit der HandCam können Situationen abgebildet werden in denen es zu solchen Spasmen kommt. Durch die Auswertung der Bilder können bestimmte Situationen analysiert werden und der Betroffene kann an einer Richtigstellung der Hände arbeiten. (ÖAR)

Umgebungssteuerung mittels Smartphone

Tobias Ferner, Student der Informationstechnik an der TU Wien, entwickelte eine sprachgesteuerte Umgebungssteuerung mittels Smartphone.
Der Student entwickelte diesen Prototyp für Menschen, die behinderungs- oder krankheitsbedingt oft stundenlang im Bett liegen. Sie sollen durch das Hilfsmittel in ihrer Selbstständigkeit gestärkt werden, in dem sie Geräte in ihrer Umgebung selbst steuern. Die Umgebungssteuerung ist als Applikation auf einem Smartphone implementiert und vergleicht die mittels Spracheingabe genannten Wörter mit einer Datenbank. So können über fix installierte Transmitter im Raum Teile der Umgebung gesteuert werden, beispielsweise Fenster, Jalousien oder der Fernseher. (ÖAR)

Ehrenpreise

Ehrenpreise ergingen an folgende Personen:

  • Felix Fussenegger für ein maßgeschneidertes Greifswerkzeug für Tetraplegiker
  • Georg Regal für ein mobiles Kommunikationsgerät für Menschen mit motorischer Beeinträchtigung bzw. Sehbeeinträchtigung
  • Gerhard Pinker für ein intelligentes Tablettenaufbewahrungssystem

Quellen: Uniqua, UNIKATE – Einzigartige Ideen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind gefragt!; Kuriert.at, Ideen, die das Leben erleichtern, 25.3.2012; ÖAR, Die Sieger stehen fest! (von KI-I)