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Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ-Bereichssprecherin für Menschen mit Behinderung, nimmt den heutigen Internationalen Frauentag zum Anlass, um auf die besonders schwierige Lage von Frauen mit Behinderung aufmerksam zu machen. Denn: "In Österreich ist die Chancengleichheit von Frau und Mann immer noch nicht gelebte Realität. Und gerade Frauen mit Behinderung werden in ihrem privaten und beruflichen Alltag mit zahlreichen Barrieren konfrontiert und müssen noch immer gegen Klischees und Vorteile in den Köpfen der Gesellschaft ankämpfen. Sie haben noch schlechtere Berufseinstiegschancen, Aufstiegschancen und niedrigere Einkommen als Frauen ohne Behinderung", betont Königsberger-Ludwig heute, Donnerstag, im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst.
In Österreich klafft die Gehaltsschere zwischen Frauen und Männern mit 41 Prozent Differenz immer noch erschreckend weit auseinander. Und Frauen mit Behinderung verdienen im Durchschnitt noch deutlich weniger als Frauen ohne Behinderung. "Frauen mit Behinderung sind deshalb besonders oft in finanziellen Abhängigkeitsverhältnissen oder von Armut betroffen. Und das betrifft nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Kinder", so Königsberger-Ludwig. "Hier braucht es ein Umdenken in der Wirtschaft. Es ist Zeit, dass die Stärken der Arbeitnehmerinnen mit Behinderung in den Fokus gerückt werden, nicht ihre vermeintlichen Schwächen. Frauen mit Behinderung müssen am Erwerbsleben teilnehmen können. Denn ein eigenes Einkommen zum Auskommen ist Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben", betont die SPÖ-Bereichssprecherin, die in diesem Zusammenhang auf Job-Kampagnen für Menschen mit Behinderung wie z.B. "Meine Chance – Ihr Nutzen" aufmerksam macht.
Aber auch im Alltag, in den Köpfen der Gesellschaft, gibt es noch immer Barrieren und Vorurteile die es zu durchbrechen gilt. "Frau sein mit Behinderung – hier gibt es immer noch viele Tabuthemen innerhalb der Gesellschaft z.B . wird der Diskurs über Frauen mit Behinderung und ihre Sexualität, ihr Kinderwunsch immer noch häufig tabuisiert", kritisiert Königsberger-Ludwig, die zusammenfassend betont: "Für Frauen mit Behinderung sind Chancengleichheit in Alltag und Beruf in noch weiterer Ferne als für Frauen ohne Behinderung. Es ist daher unsere Pflicht auf ihre Probleme, ihre Schwierigkeiten hinzuweisen und mit ihnen gemeinsam für gelebte Chancengleichheit, für Inklusion in allen Bereichen des Lebens zu kämpfen. Daher wäre es wünschenswert, wenn ein künftiger Frauentag ganz im Zeichen des Frauseins mit Behinderung stehen würde."
(von www.spoe.at; Quelle: OTS)