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Die im heutigen Morgenjournal von Behindertenanwalt Buchinger getätigten Aussagen über die Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderungen zeigen klar, dass die im Vorjahr getroffenen Änderungen im Behinderteneinstellungsgesetz nicht greifen. "Dass die Behindertenarbeitslosigkeit noch immer über 50 Prozent höher ist als jene von Menschen ohne Behinderung und im Februar um 13,2 Prozent angestiegen ist, ist eine erschreckende Entwicklung. Hier gibt es Handlungsbedarf", sagt Helene Jarmer, Behindertensprecherin der Grünen.
Menschen mit Behinderungen sind im Vergleich länger arbeitslos (132 gegenüber 89 Tage) und der Anteil der BezieherInnen von Notstandshilfe ist wesentlich höher (70 Prozent gegenüber 43 Prozent). Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind behinderte Frauen. "Zwischen 232 und 345 Euro pro nichtbeschäftigtem behinderten Arbeitnehmer müssen die ArbeitgeberInnen pro Monat zahlen. Das ist viel zu wenig. Diese Ausgleichstaxe müsste auf das branchenübliche Durchschnittsgehalt erhöht werden. Das würde die Situation Arbeitssuchender mit Behinderung verbessern", sagt Jarmer.
Darüber hinaus fordert die Grüne verstärkt Öffentlichkeitskampagnen. Dies sieht auch die UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen im Artikel 8 unter "Bewusstseinsbildung"  vor. "Menschen mit Behinderungen müssen heraus aus der Mitleidsecke und mit ihren Fähigkeiten und Talenten vorgestellt werden", sagt Jarmer. Als Beispiel nennt Jarmer die Kampagne "meine Chance, ihr Nutzen", die im Jahr 2011 gut begonnen, aber leider zu kurz gelaufen ist.
(von Die Grünen; Quelle: OTS)