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Das Europäische Parlament hat kürzlich mehrheitlich über einen Entschließungsantrag entschieden, der den Zugang blinder und sehbeeinträchtigter Menschen zu Büchern und Printmedien verändern soll. Im Entschließungsantrag werden die EU-Kommission und der Rat aufgefordert sich bei den laufenden internationalen Verhandlungen für einen verbesserten Zugang blinder und sehbeeinträchtigter Menschen zu Büchern und Zeitschriften einzusetzen.
Über 95% der Bücher und Zeitschriften in Europa sind in für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen nicht lesbaren Formaten veröffentlicht. Außerhalb Europas sind sogar 99% der veröffentlichten Bücher und Zeitschriften in Formaten zugänglich, die für diesen Personenkreis unzugänglich sind.
Auf Ebene der World Intellectual Property Organisation (WIPO) sind seit Jahren Verhandlungen über eine generelle Ausnahme aus dem Copyright für Braille- und maschinenlesbare Formate im Gange, die den grenzüberschreitenden Austausch von Lesematerial für blinde und sehbeeinträchtigten Menschen erleichtern sollen. Der Fortschritt in den Verhandlungen wurde bedauerlicherweise von Kommission und Rat fortgesetzt behindert.
(von Österreichischer Blinden- und Sehbehindertenverband)