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Am 5.November 2011 wurde das Haus für Senioren Mauerkirchen eröffnet, das alten Menschen mit hohem Pflegebedarf ein Zuhause bietet. Diee Rektorin des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen, Mag.a Christa Schrauf, betont: „Mit dem Modell der Hausgemeinschaften folgen wir dem Prinzip der Alltagslogik vor der Pflegelogik. Menschen im Alter dürfen nicht auf satt, sauber, warm reduziert werden. Gemeinschaft zu erleben, den gewohnten Alltag weiter zu ermöglichen und damit die Lebensqualität von Menschen im Alter entscheidend zu verbessern, dies sind unsere Anliegen in der Altenarbeit, die wir im Modell der Hausgemeinschaften umsetzen“.
Im Haus für Senioren Mauerkirchen finden 80 Menschen im Alter in acht Hausgemeinschaften ein neues Zuhause zum Wohlfühlen. Es ist dies die sechste Einrichtung für Menschen im Alter, die das Diakoniewerk nach dem Konzept der Hausgemeinschaften errichtet, das 2005 erstmals im Haus für Senioren Wels umgesetzt wurde. Das Diakoniewerk ist mit diesem Konzept Vorreiter in Österreich. Das Haus für Senioren wurde in Etappen bezogen, die ersten BewohnerInnen kamen bereits im März 2010 die letzten sind im Oktober eingezogen.

Orientierung, Geborgenheit, Sicherheit

Hausgemeinschaften bestechen durch ihre Kleinheit – hier im Haus für Senioren Mauerkirchen sind es lediglich 10 BewohnerInnen pro Hausgemeinschaft, die zusammenleben. Sie sind dadurch überschaubar und bieten Orientierung, Geborgenheit und Sicherheit – was besonders den Bedürfnissen von Menschen mit Demenz entgegenkommt. Die hellen freundlichen Einzelzimmer mit Dusche/WC sind barrierefrei und mit einem Bett, einem Tisch, zwei Stühlen und Schränken im Vorraum ausgestattet. Sie bieten genügend Platz für persönliche Dinge, die die BewohnerInnen mitbringen – eine kleine Couch zum Beispiel, den Fernseher oder den gemütlichen Ohrensessel. Und natürlich für die vielen kleinen Dinge, die ein Zimmer erst persönlich und so richtig heimelig machen wie Bilder, Familienfotos und sonstige Wohnaccessoires. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bestrebt, dass die BewohnerInnen ihren Alltag so normal wie möglich erleben und sich wohlfühlen. Sie begleiten die SeniorInnen in ihrer Alltagsgestaltung, ganz nach den individuellen Bedürfnissen. Dazu gehört auch eine qualitätsvolle Pflege, für diejenigen, die sie benötigen“, erklärt Wilhelm Obermeir, Regionalleiter des Diakoniewerks für die Region Innviertel.

Wohlfühlen in einer familienähnlichen Wohnform

Individualität und an den jeweiligen Bedürfnissen und den bisherigen Lebensgewohnheiten orientierte Pflege und Betreuung stehen im Alltag in den Hausgemeinschaften im Vordergrund. Mittelpunkt jeder Hausgemeinschaft ist die Wohn-Ess-Küche mit einem funktionell ausgestatteten Küchenbereich, einem großen Esstisch, an dem sich alle BewohnerInnen der Hausgemeinschaft zu den Mahlzeiten versammeln und eine gemütliche Sitzecke. Hier wird gekocht, gegessen und abgewaschen, also alles erledigt, was auch in privaten Haushalten zu tun ist. Die BewohnerInnen können sich gerne daran beteiligen. „Mitmachen ist erwünscht“, sagt Pflegedienstleitung Claudia Auer, „weil es wichtig ist, dass man das, was man noch gut kann, möglichst lange erhält.“ In der Wohn-Ess-Küche wird aber auch geplaudert, gesungen, Zeitung (vor-)gelesen und das Gelesene kommentiert, es wird gespielt – kurz, hier ist das Kommunikationszentrum, wo sich jeder einfindet, der Lust hat gemeinsam mit anderen etwas zu tun. Wer lieber ein wenig allein sein möchte oder Ruhe braucht, zieht sich einfach in sein Einzelzimmer zurück.
Gemeinschaft wird im Haus für Senioren großgeschrieben, hausgemeinschaftsübergreifende Besuche gehören genauso zum Alltag wie Geburtstagsfeiern, das Sommerfest, das Oktoberfest und das für Dezember geplante Krampuskränzchen. Mit der benachbarten Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigung gibt es darüber hinaus rege Kontakte. Alle freuen sich schon auf den dortigen Weihnachtsmarkt am 1. Adventwochenende.

Weitere Angebote

Das Haus für Senioren ist umgeben von einem Sinnesgarten, der nicht nur zum Verweilen einlädt sondern mit den jahreszeitlich wechselnden Blumen sowie den Pflanzen und Früchten aus den Hochbeeten Erlebnismöglichkeiten für alle Sinne bietet. Im Garten gibt es auch asphaltierte Wege, die für BewohnerInnen mit Rollstuhl und Rollator befahrbar sind. Drei Hochbeete laden zum Mitgarteln oder einfach nur zum Anschauen und Riechen der Pflanzen ein, ohne dass man sich bücken muss. In einer Laube lässt es sich gemütlich sitzen und mit dem Ziehbrunnen kann man sich Wasser zum Gießen holen, wenn man möchte – ganz so wie früher.
Auch das Kaffeehaus im Eingangsbereich mit der großen Sonnenterrasse sowie der Andachtsraum mit regelmäßigen Gottesdiensten sind Angebote, die die BewohnerInnen, auch mit intensivem Pflegebedarf, gerne in Anspruch nehmen. Im Haus befinden sich neben den acht Hausgemeinschaften auch die Einsatzstelle von Diakonie.mobil (Mobile Betreuung & Hilfe) sowie die Schule für Sozialbetreuungsberufe.
(Text und Foto von Diakoniewerk Gallneukirchen)