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Der kürzlich veröffentlichte Weltbehindertenbericht fasst knapp 350 Seiten an Daten, Fakten, Zahlen zusammen zu einem umfassenden Bild über die Situation von Menschen mit Beeinträchtigung weltweit. Dabei wurden 70 Länder, die 64% der Weltbevölkerung umfassen, in die Zählung miteinbezogen.
Die Statistiken aus den Ländern stammen aus sehr unterschiedlichen Jahren. Viele sind aus dem vergangenen Jahrzehnt und damit relativ aktuell. Zum Teil befinden sich unter den im Anhang gelisteten Ländern Daten von 1970. Es ist unklar, ob bzw. wie diese Länder im Bericht tatsächlich berücksichtigt wurden.
Der Bericht gibt in 9 Kapiteln die erhobene Situation wider und beschäftigt sich neben den demografischen Verteilungen mit dem Gesundheitswesen, der Rehabilitation, dem Bereich Assistenz und Unterstützung, dem physischen Umfeld, Bildung und Beschäftigung und gibt Empfehlungen für eine verbesserte Lebens- und Beschäftigungssituation.

Weltbevölkerung: Wer ist betroffen

Der Bericht  zeigt, dass etwa 15% der Weltbevölkerung beeinträchtigt sind. Die Zahlen schwanken zwischen 15 und 20% und können nicht genau erfasst werden. Von der weltweit einen Milliarde Menschen mit Beeinträchtigung sind nach Schätzungen 110 bis 190 Millionen Menschen „schwer beeinträchtigt“. Darunter werden beispielsweise Tetraplegie, schwere Depression oder Blindheit verstanden.
Der Bericht bestätigt: Armut fördert Beeinträchtigung. Somit gibt es in Niedriglohnländern bzw. Entwicklungsländern mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung als in Hochlohnländern. Ebenso bestätigt der Bericht, dass Frauen und ältere Personen eher eine Beeinträchtigung aufweisen als Männer.

Beschäftigungsquoten

Mit einem Beschäftigungsverhältnis von 64% befindet sich Österreich 2003 im oberen Feld der verglichenen Länder. Dennoch mögen die Zahlen für manche unzufriedenstellend sein: 43,4% der Menschen mit Beeinträchtigung waren in Arbeit im Vergleich zu einer allgemeinen Beschäftigungsquote von 68,1%. Höher ranken im internationalen Vergleich beispielsweise Malawi (92%), die Schweiz (81%), Zambia (81%), Mexiko (79%), Norwegen (76%), Kanada (75%) und  Deutschland (71%).
Die Daten des Weltbehindertenberichts zeigen, dass die Beschäftigungsquoten von Menschen mit Beeinträchtigung signifikant unter jenen von Menschen ohne Beeinträchtigung liegen. Insgesamt schwanken die Beschäftigungsquoten im Vergleich zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung von 30% in Südafrika bzw. 38% in Japan bis 92% in Malawi. Außerdem attestiert der Bericht, dass arbeitslose Menschen mit Beeinträchtigung zum Teil nicht auf Arbeitssuche sind. Sie scheinen damit nicht in der Statistik auf. Das erschwert die Darstellung der tatsächlichen Situation.
Des Weiteren bestätigen die Zahlen, dass Menschen mit Beeinträchtigung signifikante Nachteile am Arbeitsmarkt erleben, was u.a. in Österreich immer wieder zu Diskussionen führt.
Es zeigt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied bei den Beschäftigungsquoten. Während in Niedriglohnländern 70% der nichtbehinderten Männer und etwa 31% der nichtbehinderten Frauen in Arbeit sind, arbeiten nur knapp 59% der Männer und 20% der Frauen mit Beeinträchtigung.
In Hochlohnländern arbeiten knapp 54% der nichtbehinderten Männer und etwa 28% der nichtbehinderten Frauen. Etwa 36% der Männer und knapp 20% der Frauen mit Beeinträchtigung arbeiten. Auch hier ist der Geschlechtsunterschied an sich dramatisch und besonders in Bezug auf das Vorhandensein einer Beeinträchtigung.

Detaillierte Ergebnisse im Bericht

Wenn Sie sich detailliert mit den Ergebnissen des Weltbehindertenberichts beschäftigen möchten, dann können Sie diesen über den folgenden Link herunterladen. Hinweis: Der Bericht liegt nur in den Sprachen der UNO vor und damit nicht auf Deutsch: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterLink zum englischsprachigen „World Report on Disability“.
(von KI-I)