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Gutes tun, viel Spaß haben und dabei Kunst und Kultur genießen – das ist mit einer Kooperation der ganz besonderen Art gelungen.
Das theaterSPECTACEL Wilhering und das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen laden am Montag 11. Juli 2011 zum diesjährigen Sommertheaterstück „Der Don Quijote vom Bindermichl“ in die Scheune des Stiftes Wilhering ein.
Das Besondere? Die Einnahmen aus dieser Voraufführung kommen drei Projekten des Diakoniewerks zugute, in deren Vordergrund die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung steht.
Mit einem Theaterbesuch am 11. Juli in der Scheune des Stiftes Wilhering kann man nicht nur erstklassige Theaterkultur genießen sondern zugleich den multiethnischen, integrativen Kindergarten in Mostar/Bosnien-Herzegowina, die Werkstätte in Sibiu/Rumänien  sowie das Kulinarium Linz unterstützen.
Das Diakoniewerk, im Konkreten das Kulinarium Linz, verbindet mit dem theaterSPECTACEL Wilhering eine bereits langjährige Partnerschaft. Seit 2002 arbeitet das Kulinarium für das theaterSPECTACEL. Alljährlich im Sommer hält der Cateringservice des Kulinariums Einzug in die Scheune des Stiftes Wilhering, um die 300 Theatergäste allabendlich im Juli kulinarisch zu verwöhnen. Pro Saison werden mehr als 5000 Personen bewirtet.
Dieses Jahr ist es mehr als eine geschäftliche Angelegenheit, die beide verbindet. „Dieses Engagement und Angebot des Ensembles des theaterSPECTACEL Wilhering zugunsten unser beider Auslandsprojekte sowie des Kulinariums Linz zu spielen, freut mich natürlich sehr. Alle drei Projekte haben zum Ziel, Menschen mit Beeinträchtigung als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft zu sehen und ihnen dementsprechend alltägliche Arbeits- und Lebensbedingungen zu eröffnen“, so Rektorin Mag.a Christa Schrauf.

Zu den Projekten:

Integrativer Kindergarten „Suncani most“ in Mostar/Bosnien-Herzegowina

„Suncani most“ heißt Sonnenscheinbrücke und ist der erste und nach wie vor einer der wenigen Kindergärten in ganz Bosnien-Herzegowina, wo Kinder mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam betreut und gefördert werden – denn Kinder mit Beeinträchtigung brauchen die vielseitigen Anregungen der nicht behinderten Kinder, an denen sie sich orientieren können. Das hilft ihnen sehr in ihrer Entwicklung und nützt auch den anderen Kindern, die schon frühzeitig lernen, Geduld und Verständnis für den anderen aufzubringen.

Besonderer Bedarf für besondere Bedürfnisse

2002 hat das Diakoniewerk dieses einzigartige Sozialprojekt für Kinder in Bosnien gegründet. Damals wie heute kommen die Kinder zum Teil aus sozial schwachen Familien. Daher müssen die Kosten für die sehr aufwändige Betreuung und Förderung der Kinder über Spenden abgedeckt werden. Integrativ bedeutet auch intensive Betreuung in Kleingruppen, mit mehreren PädagogInnen und speziellen TherapeutInnen. Aber nicht nur intensive pädagogische und therapeutische Begleitung, sondern auch technische Kommunikationshilfen wie z.B. ein „Big Mac“, ein spezielles Sprachausgabegerät, um Kinder mit sprachlichen Defiziten zu fördern, sind dringend notwendig und nur durch Spenden zu finanzieren.
Heute besuchen pro Jahr 40 Kinder den multiethnischen integrativen Kindergarten „Suncani most“ in Mostar. Im Mittelpunkt des Kindergartenalltags stehen die Integration von Kindern mit Beeinträchtigung und das Miteinander von Kindern verschiedener Volksgruppen – ein in Bosnien-Herzegowina einmaliges Projekt!

Werkstätte Sibiu/Hermannstadt in Rumänien

Mit der 2007 eröffneten Werkstätte Sibiu/Hermannstadt in Rumänien hat das Diakoniewerk ein Beschäftigungsangebot für 18 Menschen mit Beeinträchtigung geschaffen. Da es nur wenige solcher Arbeitsmöglichkeiten in Rumänien gibt, ist eine Erweiterung bereits geplant. Heute umfasst die Werkstätte entsprechend den Fähigkeiten, Wünschen und Bedürfnissen der Menschen mit Beeinträchtigung:

  • eine Fördergruppe
  • mehrere Werkgruppen (Textil, Kerzen, Computerarbeitsplatz)
  • eine Hauswirtschaftsgruppe

Für Menschen mit Beeinträchtigung gibt es in Rumänien nur wenig Beschäftigungsangebote. Viele junge Menschen leben isoliert bei ihren Angehörigen oder in Einrichtungen, die kaum Förder- oder Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Mit dieser Werkstätte im Zentrum von Sibiu hat das Diakoniewerk einen wesentlichen Schritt in Richtung Integration von Menschen mit Beeinträchtigung auch in dieser strukturschwachen Region gesetzt.

Arbeit und Beschäftigung

Das Arbeits- und Beschäftigungsangebot soll Menschen mit einer geistigen und mehrfachen Beeinträchtigung eine Möglichkeit bieten sich sinnvoll zu betätigen.
Arbeit und „Zur-Arbeit-Gehen“ besitzt für Menschen mit Beeinträchtigung einen hohen Stellenwert und gibt dem Tag eine sinnvolle Struktur. Damit verbunden sind das Erlernen einfacher und komplexer Tätigkeiten, soziale Kontakte, Anerkennung, Rollenidentität, Selbstbestätigung.

Teilhabe und Unterstützung

Teilhabe am Leben und in der Gesellschaft beinhaltet, dass jeder Mensch die vielfältig gelebten Rollen und sozialen Kontakte wahrnehmen kann. Durch pädagogische Begleitung und Assistenz wird sowohl bei der Bewältigung des Alltags als auch in sozialen und emotionalen Belangen unterstützt. Selbstbestimmung und Selbstverantwortung sollen dadurch ermöglicht werden.

Das Kulinarium in Linz – eine „kulinarische Werkstätte“

Das Kulinarium ist ein Cateringservice für kleine und größere Gelegenheiten, wo Menschen mit Beeinträchtigung eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben. Die Arbeit im Kulinarium hat gezeigt, dass Dienstleistungsprojekte integrationsfördernd sind und das Selbstwertgefühl wesentlich steigern. Für Menschen mit Beeinträchtigung bedeutet dies einen weiteren Schritt aus der sozialen Isolation und die Weiterentwicklung ihres Selbstbewusstseins und ihrer Teamfähigkeit.

Arbeit ist mehr als nur Geld verdienen.

Dies gilt auch für Menschen mit Beeinträchtigung. Doch gerade sie haben es am Arbeitsmarkt schwerer, weil sie nicht „mit der Masse mithalten“ können. Sie benötigen etwas mehr Assistenz, Zeit und Zuwendung, damit ihre Talente entdeckt und gefördert werden können.
„Menschen mit Beeinträchtigung haben die gleichen Wünsche und Bedürfnisse wie wir alle. Sie möchten selbständig sein, einer geregelten Beschäftigung nachgehen, die Freizeit genießen, Freunde kennenlernen – einfach am Leben aktiv teilnehmen. Das ist ein Menschenrecht und wir haben dafür zu sorgen, dass Menschen mit Beeinträchtigung zu diesem Recht kommen “, erklärt Mag.a Christa Schrauf.

Kontakt:

Mag. Daniela Scharer, MBA
Tel. 07235 / 63251-128d.scharer@diakoniewerk.at

Informationen zur Veranstaltung:

Montag, 11. Juli, 20 Uhr, Scheune des Stiftes Wilhering
Kartenpreis: 25 Euro (inkl. Sekt und Fingerfood 19 bis 20 Uhr)
Karten können bestellt werden bei Eveline Obermeier e.obermeier@diakoniewerk.at bzw. telefonisch 07258/79170-531 (Mo – Do 8 bis 12 Uhr)
(Text und Fotos©: www.diakoniewerk.at)