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"Die heute veröffentlichten Studienergebnisse sind erschreckend und belegen die zunehmende Isolierung von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung", kommentiert die Behindertensprecherin der Grünen, Helene Jarmer. Nach der Studie des Instituts für Bildungswissenschaften der Universität Wien zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung waren 2008 um 30 Prozent mehr in geschützten Werkstätten als 2002.  "Das widerspricht klar den Zielsetzungen der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderungen", so Jarmer.
"Jeder behinderte Mensch in Österreich hat ein Recht auf einen integrativen Arbeitsplatz, für Menschen mit intellektueller Behinderung gibt es laut Studie jedoch meist keine Alternative als den Ersatzarbeitsmarkt." Schuld daran ist laut Jarmer ein völlig veralteter Fürsorgegedanke.
"Abgesehen von meist eintönigen Tätigkeiten, dem Fehlen jeder beruflichen Entwicklungsmöglichkeit, haben die Menschen in den geschützten Werkstätten nicht einmal eine eigenständige Sozialversicherung", meint Jarmer. "Es ist skandalös, dass dieses Problem immer noch nicht gelöst ist."
Auch Jugendliche mit Lernschwierigkeiten landen immer öfter in geschützten Werkstätten.  Diese jungen Menschen brauchen jedoch gezielte und angepasste Förderung beim Übergang von der Schule ins Berufsleben anstatt ein Wegparken in geschützte Werkstätten.
Anlässlich der Forderung von Sozialminister Hundstorfer nach einer Ausbildungspflicht für Jugendliche haben die Grünen eine parlamentarische Anfrage zur Ausbildung von Jugendlichen mit Beeinträchtigung gestellt. "Wir sind gespannt, ob Minister Hundstorfer auch sie in eine derartige Ausbildungsverpflichtung einbezieht", so Jarmer. "Österreich ist durch die Ratifizierung der UN-Konvention verpflichtet behinderten Menschen einen Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen."
(von Die Grünen, Quelle: OTS)