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“Einkaufen ohne Hindernisse” ist das Thema des heutigen Runden Tisches der Lebenshilfe in der ÖGB Zentrale in Wien gewesen. Heide Tomacek und Hilde Fischer von der Lebenshilfe Wien, haben VertreterInnen von Spar, REWE, dem Sozialministerium und ORF eine Checkliste für barrierefreies Einkaufen im Supermarkt vorgestellt. “Menschen mit Behinderung wünschen sich als KundInnen ernst genommen zu werden.  Barrierefreie Ladengestaltung, leichte Lesbarkeit von Etiketten und Waagen, geschultes Personal im Umgang mit Menschen mit Behinderung sind Voraussetzungen für ein selbständiges Einkaufen”, betont Heide Tomacek.
Die Werkstattgruppe ExAKT der Lebenshilfe Wien setzt sich in der Öffentlichkeit für die Anliegen von Menschen mit Lernschwierigkeiten ein. Für das Thema Einkaufen ohne Hindernisse haben sie einen Kriterienkatalog und einen Film erarbeitet und präsentieren ihn beim Runden Tisch. REWE und SPAR nehmen diese Impulse ernst und beweisen mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung die aktive Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen. “Die Sensibilisierung unser MitarbeiterInnen für den Umgang mit Menschen mit Behinderung und die Zusammenarbeit mit Behindertenorganisationen sind zentrale Elemente auf dem Weg zur Barrierefreiheit in unseren Filialen”, sind sich Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin von SPAR und Alfred Matousek, Leiter für Umwelt und Nachhaltigkeit bei REWE, einig. “Die Forderungen von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung für ein Einkaufen ohne Hindernisse werden auch den Bedürfnissen älterer Menschen, Personen mit nicht-deutscher Muttersprache oder Eltern mit Kinderwägen gerecht”, ergänzt Bernhard Schmid, Generalsekretär der Lebenshilfe Wien.

Politik und Medien treten für Barrierefreiheit ein

Gleichstellung von Menschen mit Behinderung zielt darauf ab, Benachteiligungen im täglichen Leben zu verhindern und die volle gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Hansjörg Hofer vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beruft sich auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die durch das Behinderten-gleichstellungsrecht und die UN-Behindertenrechtskonvention gegeben sind. “Neben konkreten Maßnahmen zum Abbau von Hindernissen muss es vor allem auch zu einem Umdenken von uns allen kommen”, lautet Hofers Appell in der Diskussionsrunde.
Die Aufgabe der Medien ist laut Sissy Mayerhofer vom ORF einerseits Menschen mit Beeinträchtigungen in ihrem Alltag zu zeigen und sie zu Wort kommen lassen. “Auf der anderen Seite sollten Medien barrierefrei von Menschen mit Beeinträchtigungen genutzt werden können, zum Beispiel mit Untertitelung und Gebärdensprache”, so Mayerhoffer.

Gemeinsam für ein Leben ohne Hindernisse – für alle Menschen!

Die rege Teilnahme der Diskutanen und die über 100 Besucher beim Runden Tisch der Lebenshilfe haben gezeigt, wie wichtig ein Leben ohne Hindernisse für Menschen mit Behinderung ist. “Die Ergebnisse haben alle überzeugt, dass nur mit gegenseitigem Verständnis, Toleranz und gemeinsamen Auftreten an der Umsetzung von Barrierefreiheit und Gleichstellung von Menschen mit Beeinträchtigungen gearbeitet werden kann “, schließt Albert Brandstätter, Lebenshilfe-Bundesgeschäftsführer die Gesprächsrunde.

Bundesweiter Aktionstag für ein Leben ohne Hindernisse

Am 5. Mai 2011 veranstaltet die Lebenshilfe in mehreren Bundesländern Aktionen zur Barrierefreiheit. Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung weisen in Diskussionsrunden und öffentlichen Veranstaltungen auf Hindernisse hin und zeigen Beispiele gelungener Inklusion. Der Aktionstag orientiert sich am europaweiten “Protesttag zur Gleichstellung behinderter Menschen”.
Film zum Ansehen unter Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.lebenshilfe.at.
(Text und Fotos©: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.lebenshilfe.at; Quelle: OTS)