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Autismus bedeutet so viel wie “auf sich selbst bezogen sein”. Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung mit drei Hauptmerkmalen: Menschen mit Autismus können wenig bis kaum mit ihrer Umwelt in Kontakt treten. Sie haben Besonderheiten, die die Sprache betreffen und eingeschränkte Interessen, oft auch Sonderinteressen (austria.com).
Der Begriff Autismus wurde vor rund zwanzig Jahren mit dem Film “Rain Man” einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Dustin Hoffman spielte den autistischen Raymond, der über ein phänomenales Gedächtnis in mathematischen und visuellen Belangen verfügt, zugleich aber nur schwierig Beziehungen zu Menschen aufbauen kann, keinerlei Abweichung von seinem gewohnten Tagesablauf erträgt und an einfachsten Alltagshandlungen scheitert. Das bedeutet es also, wenn jemand autistisch ist, dachten sich viele Menschen, die den Film gesehen hatten (derStandard.at).
Autismus hat jedoch ein breites Spektrum. Bekannter sind frühkindlicher Autismus und das Aspergersyndrom. Autismus äußert sich beispielsweise in veränderten Sozialbeziehungen, in Kommunikationsauffälligkeiten sowie in einer Vorliebe für Rituale und in speziellen Interessen (autismus.at).
Erwin Hauser, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Landesklinikum Thermenregion Mödling und Berater bei der Autistenhilfe Wien erklärt: “Das autistische Spektrum ist je nach Schweregrad breit gefächert. Manche Betroffene können kaum sprechen und reagieren auch nicht auf Umweltreize, andere haben geistige Behinderungen, Ticstörungen, motorische Probleme oder Hyperaktivitätsstörungen, wieder andere sind in ausgewählten Bereichen hochbegabt.” (derStandard.at)

Lernspiel iSpectrum

WissenschafterInnen des Instituts für Lerninnovation (ILI) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) entwickeln im Rahmen eines EU-weiten Projekts das Internet-Spiel iSpectrum. In dem Spiel werden Arbeitstage (z.B. in einem Büro) simuliert. Personen mit milderen Formen von Autismus oder Aspergersyndrom werden im Spiel nach und nach an reale Arbeitsbedingungen herangeführt.
Jeder Arbeitstag im Spiel dauert etwa 20 Minuten. Am Anfang können sich die Spielenden ausschließlich auf sich selbst und ihre Arbeit konzentrieren. Die Arbeitstage im Spiel werden mit steigendem Lernlevel anspruchsvoller und abwechslungsreicher. Mal klingelt in der virtuellen Welt das Telefon oder KollegInnen haben eine Frage. Autistische Personen sollen durch das Spiel lernen mit Ablenkungen im Arbeitsalltag zu Recht zu kommen (idw).
Mehr über das Spiel und das EU-Projekt erfahren Sie hier: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensteriSpectrum.

Quellen: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterderStandard.at, Nicht jeder ist ein „Rain Man“, Artikel vom 01.April 2011; Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensteraustria.com, Welt-Autismus-Tag: Rund 200 Autisten in Vorarlberg, Artikel vom 02.April 2011; Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterautismus.at; Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensteridw (Informationsdienst Wissenschaft) – Digitales Lern-Spiel für Autisten, Artikel vom 31.03.2011.
(von KI-I)