Direkt zum Inhalt

22 Kinder und drei Begleitpersonen der Neuen Mittelschule Eferding Nord marschierten gestern mit einem großen Scheck in den Oberösterreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband in Linz. Der erfreuliche Anlass: Die motivierten SchülerInnen der Kreativklasse 2c haben in ihrer Freizeit im Rahmen des Projektes „Lesen bewegt“ insgesamt 50 Bücher gelesen und bearbeitet; Für jedes einzelne dieser Werke erhielten sie vom „Bund Gemeinnütziger Vereine Eferding“ zehn Euro.
Insgesamt kamen somit 500 Euro zusammen, welche die Kinder gestern dem Leiter der Hörbücherei, Mag. Alexander Guano, überreichten. „Damit können wir im Rahmen unserer Buchpatenschaft zwei Kinderbücher für blinde und hochgradig sehbehinderte Betroffene zum Hören produzieren, die nicht, so wie ihr, das Glück haben, sehen und damit lesen zu können“, freute sich Guano. Die Bücher haben sich die Kids selbst ausgesucht, es handelt sich dabei um die „Superhenne Hanna“ (Felix Mitterer) und „Milchkaffee und Streuselkuchen“ (Carolin Phillips).
„Für uns blinde Menschen ist es ein ganz erfreulicher Anlass, dass sich Jugendliche für eine gute Sache engagieren“, ernteten die SchülerInnen ein dickes Lob vom Obmann des Oberösterreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, Ferdinand Kühtreiber.

Was versteht man unter einer „Buchpatenschaft“?

Seit 50 Jahren versorgt die Hörbücherei des ÖBSV in Wien Betroffene, die aus gesundheitlichen Gründen kein Buch mehr lesen können, mit Literatur und allgemeinen Informationen auf Tonträgern. „Unser Bestand soll das Angebot öffentlicher Bibliotheken und Buchhandlungen widerspiegeln“, erklärt Hörbücherei-Leiter Guano. „So finden unsere Nutzer vom Kinderbuch über Sachbücher, von Standardwerken der Weltliteratur über Unterhaltendes bis hin zu anspruchsvoller Lyrik alle Sparten vergangener und zeitgenössischer Literaturproduktion.“ Derzeit verfügt die Hörbücherei über 7.700 Titel und versorgt damit über 1.400 HörerInnen österreichweit. Jedes Jahr werden im eigenen Tonstudio dutzende Bücher aufgesprochen. Guano: „Diese zeit-, kosten- und personalintensive Arbeit können wir aus eigener Kraft nicht kostendeckend leisten. Zur Finanzierung des jährlichen Gesamtaufwandes sind wir deshalb auf öffentliche und auch auf private Unterstützung angewiesen.“ Mit einer sogenannten „Buchpatenschaft“ kann man diese Kosten übernehmen und hilft damit, dass blinden und sehbehinderten Menschen ein weiteres Buch als Audioversion zugänglich gemacht werden kann.
(von ral, ÖBSV)