Direkt zum Inhalt

Nicht Politiker, sondern Kinder standen heute, Montag, am Rednerpult im Parlament: Unter dem Motto “Gemeinsam sind wir Klasse” berichteten sie, wie der Unterricht in Integrationsklassen im Alltag funktioniert und lieferten ein farbenfrohes Bild aus der bildungspolitischen Praxis.
Die Schüler/innen der Hauptschule Zell am See stellten in ihrer Rede die “ABC-Regel” vor: “A” steht dabei für Achtung und Respekt, “B” für Bereitschaft und “C” für Coaching. “Nur wenn man sich an diese Grundwerte hält, kann Integration und Inklusion funktionieren”, waren sich die Schüler/innen einig.
Ihre Kolleg/innen von der Neuen Mittelschule Klusemannstraße in Graz zeigten in ihrer Rede auf, dass viel zu oft die Unterschiede im Mittelpunkt stehen: “Tatsächlich ist es aber so, dass wir Jugendliche meist die gleichen Probleme haben. Die wichtigste Frage in der Früh lautet nun mal: Was ziehe ich an? – Da ist es relativ egal, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht!” Die Schüler/innen machten aber auch klar, dass es nicht immer einfach ist, Inklusion als Selbstverständlichkeit zu sehen: “Man muss in einer Welt, die von Perfektionismus geprägt ist, als Jugendlicher schon sehr selbstbewusst sein, um sich zu einem Menschen zu bekennen, der nicht der Norm entspricht!”
Andrea Rädler von der Hauptschule Frankenfels (NÖ) lieferte in ihrer Rede wertvolle Einblicke in den Alltag einer Integrationsschülerin und die 3a-Klasse der Neuen Mittelschule Klusemannstraße berichtete, wie Probleme im Klassenrat diskutiert und gelöst werden. “Außerdem wünschen wir uns von einigen Lehrern mehr Engagement für die Integration. Toll wäre, wenn wir als Schüler/innen auch die Lehrer/innen benoten – zum Beispiel mit Sympathiepunkten, selbstverständlich mit Begründung”, forderten die Grazer Schüler/innen.
Das Parlament und das Unterrichtsministerium haben gemeinsam den Redewettbewerb auf Initiative von Dr. Franz-Joseph Huainigg ins Leben gerufen, um Erfahrungsberichte aus Integrationsklassen zu sammeln. “Die Vorstellung der Reden fällt dabei fast mit dem “Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung” zusammen, der am 3. Dezember gefeiert wird. Er soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Anliegen und Probleme behinderter Menschen fördern. Der Bildungspolitik kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu, wenn es um die Erreichung eines integrierten Lebens inmitten der Gesellschaft geht”, erklärte ÖVP-Behindertensprecher Huainigg abschließend.
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.oevpklub.at; Quelle: OTS)