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Nadine ist eine sympathische 16-jährige, genauso wie viele andere Teenager auch. Doch neben den in diesem Alter üblichen Schmetterlingen hat sie noch etwas anderes im Bauch: einen Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterKnopf. Dieser ist für das junge Mädchen überlebenswichtig, weil sie mitunter nicht selber essen und trinken kann. Die diplomierte Krankenschwester Esther Zischka-Steininger aus dem Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterSchulheim der Mosaik GmbH erzählt zum Tag der Pflege (12.5.) über Nadine und wie ein Knopf ihre Lebensqualität steigern konnte.
Für die meisten Menschen ist es nur schwer vorstellbar, nicht essen zu können oder zu wollen. Dennoch gibt es unterschiedliche Ursachen, die eine Nahrungsaufnahme physiologisch (fast) unmöglich machen, wie angeborene oder erworbene Behinderungen, Erkrankungen des Schluckapparates oder bei Menschen im hohen Alter.

Essen verweigert

Bei Nadine wurde im Kleinkindalter ein Epilepsie-Syndrom diagnostiziert. Diese Erkrankung zieht schwere Krampfanfälle nach sich und Nadines Seh- und Artikulationsvermögen ist stark eingeschränkt. Ihr Essen kann sie am besten schlucken, wenn es püriert ist. “Als Nadine in den Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterheilpädagogischen Kindergarten der Mosaik GmbH kam war sie ein gut genährtes, eher rundliches Mädchen. Im Alter von etwa zehn Jahre weigerte sie sich immer öfter etwas zu essen und zu trinken. Obwohl wir sie mit Leckerbissen verwöhnten und versuchten ihren persönlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde sie immer dünner. An manchen Tagen aß sie nur 80 Gramm und trank insgesamt 50 Milliliter,” schildert Esther Zischka-Steininger den Ernst der Lage.
Gemeinsam mit Nadines Hauptbezugspersonen fanden psychologische Beratungen über die dramatische Situation statt. Nach vielen Gesprächen wurde schließlich entschieden, dass eine perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG-Sonde) Nadines Leben erheblich erleichtern würde. Das Anlegen einer solchen Sonde kann bei Kindern mit Behinderung eine gute Möglichkeit sein, einen stabilen Ernährungszustand zu garantieren.

Schlauch in den Magen

Die PEG-Sonde wird durch die Haut am Oberbauch angebracht. Die Sonde besteht aus einem dünnen Schlauch mit einer Silikon-Rückhalteplatte; eine äußere Halteplatte sorgt für die Fixierung auf der Bauchdecke. Nadines Sonde wird durch den so genannten “Button” – ein kleiner Knopf im Oberbauch – komplettiert, durch den der Schlauch direkt in den Magen führt. Durch diesen bekommt sie eine spezielle energiereiche Sondennahrung und ausreichend Flüssigkeit verabreicht. Der Button wird jedes halbe Jahr ausgewechselt.
“Der Eingriff verlief für Nadine völlig komplikationslos und auch die Spezialnahrung verträgt sie sehr gut. Bald nach dem Anbringen der Sonde konnten wir die Flüssigkeits- und Essensmenge steigern. Es war eine enorme Erleichterung für alle Beteiligten, weil wir nun nicht mehr in ständiger Sorge um sie sein müssen. Das wirklich Schöne daran ist: Nadine kann trotzdem essen was sie gerne möchte und den Geschmack der Nahrung wahrnehmen. Nur jetzt steht kein Druck mehr dahinter und das spürt sie auch,“ freut sich die Mosaik Krankenschwester.

Aufschwung dank PEG-Sonde

Vier Monate nach dem Eingriff aß Nadine wieder relativ normal, das Trinken verweigert sie bis heute konsequent. Nur wenn Nadine vermehrt epileptische Anfälle hat, wie zB bei Vollmond, bekommt sie die Nahrung über ihre Sonde. “Nadine hat sich seither wirklich sehr gut entwickelt. Wir sind alle glücklich, dass es dank der PEG-Sonde so toll mit ihr aufwärts geht,“ so Esther Zischka-Steininger abschließend.
(Fotos und Text: Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterMosaik GmbH)