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Der 5. Mai ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Lebenshilfe macht ihn zum Tag der Inklusion. In öffentlichen Aktionen zeigen VertreterInnen der Lebenshilfe, warum sich Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen für die Gesellschaft lohnt.
Inklusion ist ein Menschenrecht. Das schreibt die 2008 in Österreich ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention vor. Damit Menschen mit Behinderungen vollständig an der Gesellschaft teilhaben können, müssen Gesetze geändert und Vorurteile abgebaut werden.
Mit einem Forderungskatalog und Aktionen unter dem Motto „Vielfalt als Chance!“ fordert die Lebenshilfe am 5. Mai zum Miteinander auf: Gemeinsames Frühstücken in Bregenzer Verkaufsgeschäften, Tag der offenen Tür in inklusiven Betrieben in Salzburg, ein Protestmarsch zum Wiener Rathaus oder eine Flaschenpost in Klagenfurt regen zum Umdenken an.

Recht ohne Praxis

Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Teilhabe im Kindergarten, in der Schule, in der Arbeit oder in ihrer Freizeitgestaltung. Diese Menschenrechte sind in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert. Trotzdem kommen sie nicht zur Anwendung.
„Es fehlen die Regelungen im Gesetz, zum Beispiel im Schulrecht die Verpflichtung zu einem gemeinsamen Unterricht für Jugendliche mit und ohne Behinderungen in der Oberstufe“, erklärt Lebenshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Germain Weber und fordert inklusive Bildungsangebote vom Kindergarten bis zur SeniorInnenbildung, Teilhabe am Arbeitsleben mit sozialversicherungsrechtlicher Absicherung, kleine Wohneinheiten und inklusive Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen.

Unterstützung auf oberster politischer Ebene

Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat im März einen Nationalen Aktionsplan angekündigt, der Leitlinien der österreichischen Behindertenpolitik für die nächsten 10 Jahre beinhalten soll. Die Lebenshilfe Österreich sieht sich in ihrer Arbeit bestätigt. „Wir sind gerne bereit, bei der Ausarbeitung des Nationalen Aktionsplans unseren Beitrag zu leisten“, so Weber.

Inklusion und Vielfalt gehen Hand in Hand

Inklusion bedeutet, die Vielfalt in der Gesellschaft zu leben und keinen Menschen aufgrund von Behinderung, sexueller Orientierung, Herkunft oder Religion auszugrenzen. Vielfalt wird immer mehr zu einem anerkannten Leistungsmerkmal in unserer Gesellschaft. Weber: „Wenn Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Chance gesehen wird, profitieren wir alle davon. Wir brauchen die Inklusion, weil sie unser Leben bereichert und unsere Gesellschaft leistungsfähiger macht.“

(Text und Foto von Lebenshilfe Österreich)