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Hurra – endlich Ferien und unsere Fahrt nach Hauenstein in die Pfalz ging am 6. Juli um 7:00 Uhr vom Vereinsheim des Turnverein Schiefbahn los.

Die Stimmung war klasse und die Kinder hatten alle gute Laune waren sehr gespannt auf drei Tage Klettertour. Nach ein paar Staus auf der Autobahn und ungefähr 5 Stunden Fahrt waren wir am Ziel. Wir wurden in der Herberge Hauenstein vom Herbergsvater Ulli mit einem guten Essen begrüßt und danach stand Jens Richter vom Kletterteam Adrenalin-Conzeptz vor der Tür und holte uns zur ersten Klettertour ab. Die Erwartungen und Vorstellungen der Kinder waren verschieden und alle waren neugierig, was passieren würde. Die meisten kannten nur Kletterwände aus der Sporthalle und hier standen sie vor einem riesigen Felsen, der einfach nur glatt und groß aussah.

Von der Herberge gingen wir zu einem Parkplatz, auf dem ein Auto stand, in dem alles war, was man zum Klettern braucht. Helme, Sicherheitsgurte, Karabinerhaken, Seile usw.. Jedem wurde das Anlegen der Gurte gezeigt und auch jeder musste einen Helm anziehen. Danach mussten wir noch ungefähr 40 Minuten den Berg hoch laufen und waren dann am Ziel. Auf dem Weg dorthin sahen wir Eidechsen auf Steinen in der Sonne baden, was wir bei uns ja nicht haben.

Oben angekommen, wurde jedem Kind die Knotentechnik für das Abseilen gezeigt. Damit aber keine Langeweile aufkam, hatte das Kletterteam einen Bogenschießstand aufgebaut und dort erklärte Jens Richter den Umgang mit Pfeil und Bogen. Man konnte dort auf eine  normale Scheibe oder aber auch auf eine Wildschweinattrappe mit Frischling schießen. Es war für alle eine tolle Sache. Besonders Jannik war total happy, weil er seinen Pfeil in das Hinterteil der Sau versenkte.

Dann wurden wir in drei Gruppen zum Abseilen eingeteilt. Der Hang war nicht ganz so steil, sondern lief schräg nach unten ab. Die Kinder mussten sich dabei gegenseitig sichern, was von allen sehr ernst genommen wurde, weil man doch für den andern die Verantwortung hatte. Für viele eine aufregende Sache, weil es doch auch zum ersten Mal war. Kinder die sonst zurückstehen, hatten das Gefühl, etwas besonders zu machen, was ja auch so war. Ein Team ging dann zu einer Steilwand, die senkrecht nach unten ging. Mir wurde schon vom Runterschauen ganz anders. Das Kletterteam um Jens Richter schaffte es aber auch bei dieser Aktion, dass die Kinder Höchstleistungen vollbrachten. Laura, ein Mädchen mit Down Syndrom hatte so viel Freude beim Abseilen, dass sie dabei winkte und lachte und total entspannt war. Den Kindern wurde aber bewusst, wo ihre Grenzen waren, aber andere waren erstaunt, dass auch sie in der Lage waren, so etwas zu machen.
Danach ging es zurück in die Herberge, Koffer auspacken, essen und erzählen, was man selbst erfahren hatte.

Der zweite Tag fing mit Regen an, was aber der guten Laune nicht schadete. Als wir am Berg ankamen, waren wir schon ziemlich nass. Wir fingen gleich mit dem Klettern an. Heute ging es nicht von oben nach unten, sondern umgekehrt von unten nach oben.
Da der Regen aber zeitweise so stark war, mussten wir immer wieder aufhören und von vorne anfangen. Das ging den ganzen Tag so, bis wir so nass waren, dass wir so um 14:00 Uhr aufhören mussten. Uns allen war so kalt durch die nassen Sachen, die man jetzt anhatte. Wir machten uns an den Abstieg und gingen zurück in die Herberge. Dort wurde geduscht, etwas Warmes getrunken, gegrillt, ein Lagerfeuer gemacht und auch dieser Tag hatte für alle ein schönes Ende.

Unser dritter und letzter Tag war der schwerste aber auch der schönste für alle. Wir gingen wieder im Regen los, aber diesmal gingen wir vom Parkplatz aus anders in den Wald. Der Aufstieg dauerte viel länger, war steiler und durch den Regen war der Boden sehr rutschig. Hier zeigte sich aber wieder, wie toll sich die Kinder untereinander helfen. Wer nicht mitkam oder auch ausrutschte, bekam immer wieder Hilfe von den andern. Die ganze Gruppe war sehr froh, als wir den langen Weg hinter uns hatten. Obwohl es regnete, wurden wir hier nicht nass. Der Berg ragte mit seinen Felsen wie ein Dach über uns so dass uns kein Regen erreichte. Hier waren vier Kletterstationen vorbereitet mit verschiedenen Höhen und Schwierigkeiten. Man konnte einfach an der Wand klettern oder aber über eine Strickleiter oder gar über instabil hängende Holzbalken in den Fels klettern.

Hier wurde miteinander geklettert und wieder gegenseitig gesichert. Es wurde im Team gearbeitet und darauf geachtet, dass der andere mitkam. Die Kinder haben sich gegenseitig so motiviert, dass es vielen gelungen, ist über sich hinaus zu wachsen. Viele waren erstaunt, was sie doch eigentlich können. Hier wurden Grenzen überwunden und Grenzen aber auch erkannt. Man sollte einfach versuchen sich von manchen Ängsten zu lösen und erkennen, dass eigene Erfahrungswerte dazu führen, seine Stärken zu erkennen und dass es auch gut ist, an Grenzen zu stoßen. Wenn man aber aus Angst Kinder keinen eigenen Erfahrungen sammeln lässt, werden die Kinder aber auch keine Grenzen überwinden können.

Dieser Tag hat alle Kinder wieder etwas enger zusammen gebracht und es war für alle ein toller Tag mit vielen Abenteuern. Danach ging es den steilen Weg wieder nach unten. Jetzt hieß es noch Koffer fertig machen, eine Kleinigkeit essen und ab nach Hause. Dann hatten wir schon 18:00 Uhr und der Bus stand pünktlich zur Abfahrt bereit. Wir waren alle noch vom Klettern etwas geschafft und dadurch auch etwas ruhiger. Einige saßen ganz ruhig im Bus und man konnte merken, dass viele noch darüber nachdachten, was sie geschafft haben. Die ganze Gruppe hat aber auch wirklich eine tolle Leistung vollbracht. Nach etwa einer Stunde kam wieder Leben in die Kinder und da der Busfahrer die Musik sehr laut stellte, kam ein tolle Stimmung auf. Es wurde gesungen und Luftgitarre gespielt. Wir waren nur noch eine rollende Disco. Der Busfahrer war sehr nett und fand die Kinder total gut.

Die ganze Fahrt konnte aber nur so gut gelingen, weil wir wieder wirklich gute Helfer dabei hatten die mit viel Freude bei der Sache waren. Ich möchte aber auch lobenswert das Kletterteam Adrenalin- Conzeptt erwähnen, die mit viel Einfühlungsvermögen und Geschick die Kinder immer wieder zu absoluten Höchstleistungen ermutigten.

Danke allen, die geholfen haben und uns die Fahrt ermöglichten.

Eure Integrativen Kindergruppen
Neben den hier gezeigten Bildern gibt es noch viele weitere hier zu sehen.

PS: Wer Interesse hat, so etwas auch einmal mitzumachen, kann sich auf der Homepage von Adrenalin-Concept viele Informationen holen: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.adrenalinconzeptz.de.
(Text und Fotos ©: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fenstertv-schiefbahn.de/integrativ.html)