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Die neue Rektorin des Evangelischen Diakoniewerkes Gallneukirchen, Mag.a Christa Schrauf, wurde am Sonntag, 1. Februar 2009, in einem Festgottesdienst in Gallneukirchen durch den Bischof der Evangelischen Kirche A.B., Dr. Michael Bünker, in ihr Amt eingeführt. Erstmals in der 135-jährigen Geschichte steht damit eine Frau an der Spitze des Diakoniewerkes. Zum Gottesdienst und anschließenden Festakt waren rund 550 Gäste aus Diakonie, Kirche, Politik, Wirtschaft sowie aus dem Familien- und Freundeskreis der neuen Rektorin gekommen.

“Die kirchliche und soziale Aufgabe liegt Christa Schrauf im Blut”, meinte Bischof Bünker und wies darauf hin, dass Kirche besonders in schwierigen Zeiten für die Menschen eintritt. Gott und Jesus Christus zeigen sich im Handeln. “Kirche ist in der Tat diakonisch”, so Bünker.

In ihrer Predigt zur Amtseinführung erklärte Christa Schrauf, “dass es der Nächstenliebe in unserer Zeit in einem hohen Ausmaß bedarf” und das Diakoniewerk daher auch in Zukunft seine Erfahrungen einbringen wird, „um Anwalt zu sein für die Menschen, die keine Lobby haben und soziale Stimme zu sein für eine inklusive Gesellschaft, in der alle ihren Platz haben, niemand draußen stehen muss.“ Sie betonte, dass das Diakoniewerk seinen erfolgreichen Weg deshalb weitergehen kann, weil es mit dem Land Oberösterreich, aber auch allen anderen Bundesländern, in denen das Diakoniewerk tätig ist, verlässliche politische Partner habe.

Prominenter Platz für soziale Themen

Für die Zukunft wünscht sich Rektorin Schrauf, “dass mehr in die Sozialbranchen und somit in Menschen investiert wird. Denn das ist es auch, was eine Gesellschaft letztlich auszeichnet, dass im öffentlichen Diskurs die sozialen Themen den prominentesten Platz bekommen, denn sie betreffen jede und jeden von uns. Ich wünsche mir, dass soziale Berufe mehr Anerkennung und Wertschätzung erfahren. Und ich wünsche mir, dass die Medien ihren Einfluss nützen um die sachliche Auseinandersetzung mit den aktuellen sozialen Problemen voranzutreiben und damit weiterhin zu sensibilisieren.”

Stimmen zur Amtseinführung

Der oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bezeichnete das Diakoniewerk als ein Unternehmen, das die Würde des Menschen sichert. Er erklärte, dass es zwar Gesetze und Geld braucht, um die Lebensqualität für Menschen zu sichern, dass aber vor allem Menschen notwendig sind, die – frei nach Antoine de Saint-Exupéry – “mit dem Herzen gut sehen”. “Solange es Menschen gibt, die `mit dem Herzen gut sehen`, werden wir ein gutes Land sein”, erklärte Pühringer und bedankte sich bei den MitarbeiterInnen im Diakoniewerk, unter denen er viele solcher Menschen ortet.

Ausdrücklich lobte auch Soziallandesrat Josef Ackerl die Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk. “Wir haben es geschafft, gemeinsam ein Ziel zu formulieren: die Wahrung der Menschenwürde. Die Diakonie ist nicht nur ein anerkannter Partner sondern auch ein intellektuelles Aushängeschild in Österreich und darüber hinaus.” Zur neuen Rektorin gewandt erklärte er: “In so einer Zeit eine solche Aufgabe zu übernehmen ist eine Herausforderung, die Mut, Spiritualität und den Zugang zum Menschen erfordert.”

Der Präsident der Diakonie Österreich, Dr. Roland Siegrist bezeichnete das Diakoniewerk als Taktgeber, von dem wichtige Initiativen und Innovationen ausgehen. Er wünschte Rektorin Schrauf, dass sie weitere Freunde, auch über das Werk hinaus, dazu gewinnt und Freude an ihrer Arbeit hat.

Freude am Gestalten

Mag.a Christa Schrauf wurde 1959 im burgenländischen Mörbisch geboren, studierte Evangelische Theologie in Wien und Zürich und lernte im Rahmen eines diakonischen Praktikums auch das Diakoniewerk kennen. Ihr Vikariat führte sie zurück ins Burgenland, wo sie zum geistlichen Amt ordiniert wurde. Von 1988 bis 2000 war sie Gemeindepfarrerin in Großpetersdorf, bevor sie im September 2000 amtsführende Pfarrerin an der Grazer Heilandskirche wurde, der mit mehr als 6000 Mitgliedern größten evangelischen Pfarrgemeinde Österreichs. Neben den klassischen Tätigkeiten einer Seelsorgerin war sie verantwortlich für Kindergärten, ein Altenwohnheim, Friedhöfe, die Verwaltung von Immobilien, Bauangelegenheiten und Personalfragen. Zusätzlich zur Arbeit in der Gemeinde engagierte sie sich in Gremien innerhalb und außerhalb der Kirche und war auch Seniorin der Diözese Steiermark. Medienerfahrung gewann sie durch die Gestaltung von Hörfunkgottesdiensten und die Mitwirkung in Sendungen wie Kreuz & Quer, Motive, ZIB 3 und weiteren Produktionen des ORF. Sie übernimmt gerne Verantwortung und hat Freude am Gestalten.

Krafttanken bei Kunst und Kultur

Die Energie für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit tankt sie beim Laufen und Wandern sowie bei Kino-, Konzert- und Ausstellungsbesuchen. In dieser Hinsicht wird ihre neue Heimat – die sanfthügelige Landschaft des Mühlviertels, die nahen Alpen und die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz – sicher vielfältige Möglichkeiten bieten.

(Text und Fotos: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)