Die Rektorin des Diakoniewerks, Mag.a Christa Schrauf, bezieht Stellung zu den November-Pogromen vor 70 Jahren:
“In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hat die Lawine der grauenvollen Verbrechen der Nationalsozialisten mit ihrem millionenfachen Morden an der jüdischen Bevölkerung und in der Folge auch an anderen von ihnen stigmatisierten Gruppen ihren sichtbaren Anfang genommen. Auch das damalige Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen war betroffen, weil viele von den Verantwortlichen der menschenverachtenden Ideologie der Nazis mit ihrem Antisemitismus und Rassismus verfallen und schuldig geworden waren.
Weil dem Hakenkreuz und den damit verbundenen Heilsversprechungen mehr Raum gegeben und Glauben geschenkt wurde als dem Kreuz von Jesus Christus und der Widerstand ein zu leiser war, sind unter dem Begriff `Euthanasie` und `Aktion Gnadentod` 64 Menschen mit Behinderung aus dem Diakoniewerk im Jänner 1941 in Schloss Hartheim bei Alkoven getötet worden.
Wir dürfen nicht aufhören die Erinnerung an die Gräueltaten jener Tage wachzuhalten, um Entwicklungen, die heute die Würde von Menschen in Frage stellen und Antisemitismus und Rassismus Nährboden geben, zu widersprechen.
Daher wird das Diakoniewerk sich auch in Zukunft für eine inklusive Gesellschaft einsetzen, in der alle Menschen als Gottesebenbilder leben können, niemand an den Rand gedrängt oder gar ausgeschlossen wird!”
(Text und Foto: www.diakoniewerk.at)