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Nun ist es offiziell: Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker hat das Mosaik Café und die dazugehörige Eingliederungshilfe im Herzen der Gemeinde Wies am 27. Oktober feierlich eröffnet. Zukünftig werden im Kaffeehaus- und Konditoreibetrieb Menschen mit Behinderung für den beruflichen Einstieg qualifiziert.

Helfen muss selbstverständlich sein

“In einer normalen Gesellschaft wird man immer wieder Menschen vorfinden, denen geholfen werden muss. Es sollte auch völlig normal sein, ihnen Hilfe zur Verfügung zu stellen. Wir sollten also nicht so tun, als ob es etwas besonders wäre diese Hilfe zu gewähren. Dies ist etwas Normales und die Pflicht der Gesellschaft dies zu tun. Das Besondere dabei müssen immer die Menschen sein, die sich uns anvertrauen und denen wir zu helfen haben,” mahnte Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker in seiner Eröffnungsrede. Mag. Josef Waltl, der Bürgermeister von Wies, freute sich darüber, dass Mosaik neue Arbeitsplätze in der Gemeinde schafft – sowohl für Menschen mit als auch für Menschen ohne Behinderung. “Ich bin dankbar, dass Mosaik in Wies seine Zelte aufgeschlagen hat und wünsche dem neuen Kaffeehaus viel Erfolg und vor allem viele Gäste”, gratulierte der Ortschef zum Einstand.

Ehrengäste freuten sich mit Mosaik

Neben dem Landeshauptmann-Stellvertreter, dem Bürgermeister von Wies und Mosaik Geschäftsführer Mag. Venerand Erkinger waren noch einige weitere Persönlichkeiten bei der Eröffnungsfeier anwesend, darunter die Eigentümervertreter der Steirischen Vereinigung für Menschen mit Behinderung, Univ.-Prof. Dr. Werner Gobiet und Dipl.-Ing. Helmut Holzer. Vom Bauträger, der gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft Köflach, nahmen Obmann Franz Halper und Vorstand Gerlinde Schuster teil. Als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg war Hofrat Dr. Helmut-Theobald Müller vor Ort. Elisabeth Resch, die Leiterin des Kaffeehauses und Ing. Christa Wabnegg, die Leiterin der Eingliederungshilfe bedankten sich bei allen Ehrengästen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, die im Laufe des Projektes stattgefunden hat.

Persönliche Worte

Auch einige der neuen Schulungsteilnehmer der Mosaik Eingliederungshilfe fanden einige Worte zum Einstand. Sie beschrieben was Mosaik für sie ganz persönlich bedeutet:

  • M wie Mut zur Veränderung
  • O wie Ohne Unterstützung hätte ich nicht die Kraft dazu
  • S wie Selbstbestimmung und Selbstwert
  • A wie Anfang – Wir erhalten eine neue Chance
  • I wie Integration – alle Menschen sind gleich
  • K wie Kein Mensch ist perfekt – wir geben unser Bestes.

Ehrliche Worte, die von Herzen kommen. Mosaik ist für den Großteil seiner über 700 KlientInnen ein wichtiger Bestandteil in ihrem täglichen Leben. Die neu errichtete Eingliederungshilfe in Wies bietet dabei besondere Chancen für Menschen mit Behinderung.

Schulung für acht Menschen mit Behinderung

Die berufliche Eingliederung und der öffentliche Kaffeehausbetrieb existieren parallel zueinander. Insgesamt können acht Menschen mit Behinderung durch  die berufliche Eingliederung auf den Einstieg in die Arbeitswelt vorbereitet werden. Im Kaffeehausbetrieb bekommen die dort beschäftigten Menschen mit Behinderung eine Schulung im Gastronomie- bzw. Konditoreibetrieb. Zusätzlich müssen alle Beschäftigten der Schulung sechs Monate Berufserfahrung in externen Partnerbetrieben sammeln. Die Maßnahme kann bis zu zwei Jahre dauern und ist in mehrere Ausbildungsphasen geteilt. Nach erfolgter Schulung bemüht sich eine Pädagogin, einen passenden Arbeitsplatz zu finden. “Wenn ein Arbeitsplatz gefunden wurde, sind die ehemaligen SchulungsteilnehmerInnen nicht sofort auf sich allein gestellt. Während der ersten Arbeitsmonate stehen wir ihnen und ihrem neuen Betrieb jederzeit zur Verfügung.”, erzählte Ing. Christa Wabnegg.

Betreutes Wohnen ab 2009

Doch die Mosaik GmbH wartet ab Anfang 2009 noch mit einem weiteren Meilenstein für Menschen mit Behinderungen aus der Region Wies auf: Ihr Weg in die Selbständigkeit kann dann auch im privaten Umfeld erweitert werden. Ab diesem Zeitpunkt bietet die Mosaik GmbH im an das Café angrenzenden Neubau Betreutes Wohnen für Menschen mit Behinderung an. Sieben Einzel- und eine Paarwohnung stehen ab diesem Zeitpunkt als Trainingswohnungen, teilzeitbetreute Wohnungen oder für Wohnassistenz zur Verfügung. Berufliche Eingliederung und Betreutes Wohnen greifen dabei direkt ineinander: Die Beschäftigten der Schulungsmaßnahme werden im Rahmen ihrer Ausbildung die Reinigung dieser Wohnungen mit übernehmen.

Kirchlicher Segen

Wies’ Pfarrer Mag. Anton Neger segnete abschließend das Café Mosaik und wünschte allen, dass es künftig als Ort der Einkehr und Kommunikation dienen soll.
(von: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.mosaik-gmbh.org, Fotos: Katharina Gruber, Mosaik GmbH)