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Service für schwerhörige Menschen

Schwerhörigen Menschen mit Hörgeräten bietet Raiffeisen in Wien als erste Bank nun einen besonderen Service:
In 14 Filialen sind Beratungsplätze auf Initiative des VOX-Schwerhörigenverbandes von der Firma Hansaton-Medizintechnik mit induktiven Höranlagen ausgestattet worden. Mit diesen Anlagen wird das gesprochene Wort ohne störende Hintergrundgeräusche zum Hörgerät übertragen, so dass die Beratung in bestmöglicher Hörqualität und mit Rücksicht auf diese Behinderung erfolgen kann.
350.000 Menschen in Wien und 1,5 Mio. Menschen in ganz  Österreich sind von Schwerhörigkeit betroffen. “Wir verstehen uns hier auch als Pioniere in der Dienstleistungsbranche!”,  so Vorstandsdirektor Georg Kraft-Kinz zur Motivation von Raiffeisen in Wien diesen Service anzubieten.

Für Gerhard Senkyr, Präsident vom VOX – Schwerhörigenverband Österreichs, ein beispielhaftes Engagement: “Obwohl eine so große Zahl von Menschen von Schwerhörigkeit betroffen ist, ist vielen nicht bewusst, mit welchen Problemen  Schwerhörige zu kämpfen haben. Während z.B. in den skandinavischen und englischsprachigen Ländern die Ausstattung mit Induktionsanlagen in Theatern, Kinos, Veranstaltungssälen, aber auch Ambulanzen in Krankenhäusern selbstverständlich ist, muss man in Österreich das Angebot nach wie vor als erschreckend dürftig bezeichnen.”

In Wien sind laut Verzeichnis des ÖSB, des Dachverbandes der österreichischen Schwerhörigenvereine, derzeit 85 Induktionsanlagen installiert. Die 14 Raiffeisenfilialen erhöhen diese Zahl nicht nur um fast 20 Prozent, sie sind auch die ersten in einem Wiener Bank-Dienstleistungsbetrieb mit Beratungsschwerpunkt.

Die unsichtbare Behinderung führt in die Isolation

Schwerhörigkeit ist unsichtbar, weshalb dieser Behinderung nicht so große Bedeutung zugemessen wird, was aber fatal ist. Sieht man schlecht, hilft eine Brille, hört man schlecht, ein Hörgerät. Nur ist die Akzeptanz einer Hörhilfe in der Bevölkerung immer noch deutlich geringer als die eines Sehbehelfes. Nur dass ein Hörschaden die Kommunikationsfähigkeit massiv beeinflusst, unterschätzen viele.

“Wie oute ich mich als schwerhörig?”, ist eine zentrale Frage für Betroffene. Wie oft bitte ich mein Gegenüber, “Schauen sie mich bitte an, damit ich durch Lippenabsehen und Mimik leichter verstehe!”, oder  “Deutlich, nicht lauter sprechen”, ist die Bitte, die von Nicht-Betroffenen oft mißverstanden und daher ignoriert wird. “Für viele Menschen mit Hörschädigung werden die Alltagsprobleme durch die eingeschränkte Hörfähigkeit meist so groß, dass sie sich freiwillig in die Isolation begeben, was letztlich ein Verlust an Lebensqualität und in vielen Fällen sogar den Verlust des Arbeitsplatzes bedeutet!”, weiß Senkyr. “Das wesentliche Ziel für VOX ist es, Rat und Hilfe für Betroffene, vor allem in punkto Arbeitsplatzsicherung, aber auch Prävention und Aufklärung über den Umgang mit Schwerhörigen für Nicht-Betroffene zu bieten”, so Senkyr.

Hörgeräte sind der erste Schritt

Wenn nach der ärztlichen Diagnose die innere Bereitschaft zum Hörgerät erfolgt, ist für viele Betroffenen  der erste Schritt getan. Deutlich und nicht lauter sprechen, dem Gesprächspartner zugewendet sprechen, damit trägt man zu guten Kommunikation mit Trägerinnen und Trägern von Hörgeräten Rechnung. Für Beratungsgespräche mit vertraulichem Inhalt, wie in einer Bank, ist eine Induktionsanlage dann die wesentliche weitere Basis.

Ein Induktionsverstärker verbunden mit einem speziellen Mikrophon zwischen die Gesprächsteilnehmer gestellt ermöglicht dem Hörgeräteträger seine eigene Stimme und die des Gesprächspartners induktiv ohne störende Nebengeräusche zu hören. Unter dem Beratungsplatz ist eine spezielle Induktionsschleife als Ringleitung, diese schafft ein Magnetfeld, das die induktive Übertragung zum Hörgerät erst ermöglicht. Dazu muss das Hörgerät auf die Funktion “T” gestellt werden.

Kennzeichnung als Service und Bewusstseinsbildung

Wichtig ist auch die Kennzeichnung mit dem internationalen Piktogramm für Induktionsanlagen, so VOX-Präsident Senkyr. “Wir wünschen uns, dass diese blaue Plakette in absehbarer Zeit genauso selbstverständlich zum Alltag gehört wie die Kennzeichnung für rollstuhlgerechte Einrichtungen! – Raiffeisen hat dazu einen Beitrag geleistet!”

Österreich hat international Nachholbedarf

Induktive Höranlagen sind in den USA, Kanada, England, Skandinavien und Australien schon seit Jahren Standard. Sie finden sich in Postämtern, Polizeistationen, Museen, Messehallen, Opern, Theatern, Kinos, Vortragssälen, Altenheimen, Schulen sowie in allen möglichen öffentlichen Anlaufstellen. Selbst Telefone, Radio, Fernseher und Handy, ja sogar Autos und Busse lassen sich bereits mit induktiven Höranlagen ausstatten. Es gibt nahezu keine Bereiche, wo induktive Höranlagen nicht installierbar wären.

Liste der 14 Standorte von Raiffeisen in Wien mit Induktionsanlagen

  • Linzer Straße 261, 1140 Wien
  • Meidlinger Hauptstraße 47, 1120 Wien
  • Mariahilfer Straße 88a, 1070 Wien
  • St. Elisabeth-Platz 7, 1040 Wien
  • Rotenturmstraße 27, 1010 Wien
  • Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Platz 1, 1020 Wien
  • MitarbeiterBeratung MAC Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Platz 1, 2. Stock/Zi. 213, 1020 Wien
  • MitarbeiterBeratung RZB Am Stadtpark 9, 6. Stock, Zi. 6713,1030 Wien
  • W3 Landstraßer Hauptstraße 2a-b, 1030 Wien
  • Dresdner Straße 49, 1200 Wien
  • Saarplatz 11-14, 1190 Wien
  • Brünner Straße 9 1210 Wien
  • Donaufelder Straße 252,1220 Wien
  • Großenzersdorfer Straße 1,1220 Wien

Nähere Informationen für Betroffene:

VOX-Schwerhörigenverband Österreichs
und Servicestelle “VOX-Technische Assistenz & Beratungscenter für Schwerhörige”
Sperrgasse 8-10, 1150 Wien
Tel: 01-897 31 31 Fax: 01-897 31 32
Email: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailinfo@vox.at,  Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.vox.at

(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.raiffeisenbank.at; Quelle: OTS)