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Für Menschen mit Beeinträchtigungen Wohnungen in Lambach und Werkstätte in Bad Wimsbach feierlich eröffnet

Bereits am Mittwoch wurde die im Rahmen der Wohnoffensive errichtete Wohnung Lambach eröffnet, am Freitag folgte dann die Werkstätte in Bad Wimsbach. Damit stehen Menschen mit Beeinträchtigungen in dieser Region nun zehn weitere Wohnplätze und ein weiterer Kurzzeitunterbringungsplatz sowie derzeit 26 und später bis zu 32 Arbeits- bzw. Beschäftigungsplätze zur Verfügung. “Die Diakonie setzt damit zwei weitere wichtige Markierungen auf dem Weg zur Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigungen!” betont Sozial-Landesrat Ackerl die Bedeutung dieser feierlichen Eröffnungen.
Nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit konnten am 4. Juni 2008 die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die Wohnung Lambach einziehen, am Mittwoch, dem 2. Juli 2008, wurde die Wohnung schließlich im Beisein von Landesrat Ackerl feierlich eröffnet. Die Wohnung wurde im Rahmen der Wohnoffensive des Landes Oberösterreich errichtet. Die Unterbringung der Wohnungen im gemeinnützigen Wohnbau erleichtert die Teilhabe am öffentlichen Leben. Das Ortszentrum ist in nur 10 Gehminuten zu erreichen, Supermärkte befinden sich in der unmittelbaren Umgebung und bieten somit eine Möglichkeit der Integration in der Gemeinde. Insgesamt stehen 10 Wohnplätze und 1 Kurzzeitunterbringungsplatz zur Verfügung. Im Erdgeschoss befindet sich die Stammwohnung mit 6 Plätzen. Im 2. Obergeschoss befinden sich 2 betreute Einzelwohnungen und eine Zweierwohnung.
Am Freitag, 4. Juli 2008 wurde die Werkstätte Bad Wimsbach des Diakoniewerkes in Anwesenheit von Landesrat Josef Ackerl, NRAbg. Jakob Auer und Bgm. Walter Schindlauer feierlich eröffnet. Seit Mitte September 2007 bietet die Werkstätte derzeit 26, später bis zu 32 Menschen mit Behinderung aus der Region Arbeit und Beschäftigung.
“Hier in der Werkstätte Bad Wimsbach ist es ganz anders!” So beschreibt Claudia O. aus Bad Wimsbach ihren neuen Arbeitsplatz. Seit September 2007 ist die 35-jährige in der Koch- und Hauswirtschaftsgruppe der Werkstätte Bad Wimsbach des Diakoniewerkes tätig. Gemeinsam mit drei KollegInnen kocht sie unter Anleitung einer Köchin täglich bis zu 55 Mittagessen, darunter 13 Portionen für Essen auf Rädern. “Claudia arbeitet sehr eigenständig und hat schon sehr viel dazugelernt”, so Markus Mayer, Leiter der Werkstätte Bad Wimsbach. „Am Wichtigsten ist ihr das Arbeitsklima in der Gruppe. Dazu trägt sie mit ihrem Humor und ihren sozialen Fähigkeiten sehr viel bei.“

Arbeit und Beschäftigung für 32 Menschen mit Behinderungen

Die Werkstätte Bad Wimsbach des Diakoniewerkes ist seit 3. September 2007 in Betrieb und bietet derzeit 26 Menschen mit Behinderungen Arbeit und Beschäftigung. Geplant sind insgesamt 32 Plätze im Rahmen der „Hilfe durch Beschäftigung“. Es gibt in der Werkstätte Bad Wimsbach eine Glaswerkstatt, eine Holzwerkstatt, eine Lohnwerkstatt, eine Koch- und Hauswirtschaftsgruppe sowie zwei Fördergruppen für Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen.
Schwerpunkte der Werkstätte Bad Wimsbach sind das Arbeiten mit Glas und die Zubereitung von Speisen für Essen auf Rädern. Die Glaswerkstatt bietet integrative Workshops in Kleingruppen wie etwa im Rahmen der heurigen Kinderferienaktion der Gemeinde Bad Wimsbach. „Bad Wimsbach hat uns sehr gut aufgenommen. Die Bevölkerung zeigt großes Interesse an unserer Arbeit“, so Mayer. Für die Zukunft ist eine Garten- und Landschaftsgruppe geplant, die Aufgaben der Grünraumpflege und Gartenarbeiten übernehmen wird. Erste Anfragen aus der Bevölkerung gibt es bereits.

Entwicklungsmöglichkeiten für Alle!

“Arbeit ist ein Grundrecht für alle Menschen und für alle gleich wichtig! In Bad Wimsbach finden die MitarbeiterInnen mit Behinderungen vielfältige Möglichkeiten, sich zu beschäftigen und sich bei dieser Arbeit auch zu entwickeln”, betont Dr. Eva Oberbichler, Geschäftsführerin der Behindertenhilfe Oberösterreich. “uch Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen finden ein sinnvolles Beschäftigungsangebot in der Werkstätte. In sogenannten Fördergruppen werden sie in ihren Fähigkeiten unterstützt. Das regelmäßige Angebot strukturiert ihren Alltag und gibt ihm einen Sinn”, Oberbichler weiter.

Professionelle Begleitung braucht qualifizierte MitarbeiterInnen

“Menschen mit Behinderung haben ein Recht auf die beste Betreuung und Pflege”, fordert Oberbichler. “Damit wir diesen Grundsatz umsetzen können, brauchen wir professionell ausgebildete MitarbeiterInnen, die über entsprechend pädagogische und pflegerische Ausbildung verfügen. Es ist ermutigend, dass noch immer ausreichend junge Menschen sich für einen Sozialberuf entscheiden – entscheidend wird jedoch zukünftig sein, wie die Gesellschaft diese Berufe wahrnimmt und welchen Stellenwert sie den Menschen gibt, die diese Aufgaben wahrnehmen und gestalten”, so Oberbichler. In der Werkstätte Bad Wimsbach sind derzeit 11 Personen ganz- und halbtägig als pädagogische MitarbeiterInnen beschäftigt, darunter diplomierte BehindertenpädagogInnen, AltenfachbetreuerInnen, eine Köchin und ein Glaserer.

Fördern – mit allen Sinnen

Fördergruppen besuchen Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht am klassischen Werkstättenbetrieb teilnehmen können. Sie brauchen besondere Unterstützung in pädagogischer, therapeutischer und pflegerischer Sicht. In den Fördergruppen soll jeder die Möglichkeit haben, seine Persönlichkeit zu entwickeln, sich zu entfalten. Die MitarbeiterInnen in der Betreuung und Begleitung sind aufgefordert, die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu erkennen und diese entsprechend zu fördern. Es geht aber auch darum, dass die Menschen aktiv am Leben ihrer Umwelt teilhaben können. In den Förderangeboten werden alle Sinne angesprochen und soziale Fähigkeiten erlernt. Gemeinsam mit dem entsprechend ausgebildeten Personal werden Aktivitäten im Kreis der Jahreszeiten gestaltet.
Neue Werkstätte mit Hilfe der Sozialabteilung des Landes Oberösterreich
Die Werkstätte Bad Wimsbach wurde mit Mitteln des Landes Oberösterreich, Abteilung Soziales, im Zeitraum von November 2007 bis August 2007 errichtet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 1.305.000,– Euro. Das Arbeits- und Beschäftigungsangebot für Menschen mit Behinderungen wird im Rahmen der „Hilfe durch Beschäftigung“ entsprechend dem Oberösterreichischen Behindertengesetz organisiert und vom Land Oberösterreich finanziert.

Diakoniewerk – Aktiv für Menschen

Das Diakoniewerk, das sich schon seit 1874 für Menschen einsetzt, die Hilfe und Betreuung brauchen, ist in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Wien und in der Steiermark tätig. Neben der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderungen gibt es auch vielfältige Angebote für Menschen im Alter, drei Diakonissen-Krankenhäuser und ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheits- und Sozialbereich. Im Diakoniewerk arbeiten derzeit ca. 2.600 MitarbeiterInnen.
Nähere Informationen zum Diakoniewerk unter Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at.
Informationen zum Arbeits- und Beschäftigungsangebot der Werkstätte Bad Wimsbach erhalten Sie bei Markus Mayer, Tel. 07245/25098-0, E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailm.mayer@diakoniewerk.at.
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at; Fotos Werkstätte Bad Wimsbach; Bildhinweis: Mallinger)