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Am Mittwoch, 25. Juni 2008 wurde die Werkstätte Bad Hall des Diakoniewerkes in Anwesenheit von Landesrat Josef Ackerl, LAbg. Franz Schillhuber und Bgm. Franz Aschauer mit einem feierlichen Festakt und einem gemütlichen Sommerfest eröffnet. Seit Mitte September 2007 bietet die Werkstätte derzeit zehn, später bis zu 25 Menschen mit Behinderung aus der Region Arbeit und Beschäftigung.

"Gesellschaft funktioniert nur, wenn es einen Zusammenhalt gibt",

betonte Landesrat Ackerl in seinem Grußwort an die Festgäste in der Werkstätte Bad Hall. Dass Menschen mit einer Beeinträchtigung heute würdevolle Lebensbedingungen vorfinden zeigt sich seiner Ansicht nach nicht nur im Umgang miteinander, sondern “ist u.a. Ausdruck der Errungenschaften der modernen Pädagogik, aber vor allem der Zuneigung und Mitmenschlichkeit.” Das Fest zur Eröffnung der Werkstätte, das von Menschen mit Beeinträchtigung mitgestaltet wurde, die Arbeit des Diakoniewerkes zeige dies seiner Meinung nach eindrucksvoll.

Brigitte – seit dem Anfang mit dabei

Brigitte S. aus Sierning ist 48 Jahre alt und arbeitet seit September 2007 in der Werkstätte Bad Hall. Als Mitarbeiterin der Koch- und Hauswirtschaftsgruppe ist sie für das Schneiden und Schälen von Gemüse und andere Küchenarbeiten zuständig. “Gitti ist aus der Werkstätte nicht mehr wegzudenken. Sie hat, seit sie hier ist, schon viel dazu gelernt, hat viele Menschen kennengelernt und Freunde gewonnen und genießt es sich mit den anderen auszutauschen”, berichtet Michaela Mekina, Leiterin der Werkstätte Bad Hall.

Arbeit und Beschäftigung für 25 Menschen mit Behinderungen

Die Werkstätte Bad Hall des Diakoniewerkes ist seit 17. September 2007
in Betrieb und bietet derzeit 10 Menschen mit Behinderungen Arbeit und Beschäftigung. Das Arbeitsangebot wird in den nächsten Wochen und Monaten auf insgesamt 25 Plätze ausgeweitet. Derzeit gibt es in der Werkstätte Bad Hall eine Keramikgruppe, eine Holz- und Kreativgruppe, eine EDV-Gruppe, eine Garten- und Landschaftsgruppe sowie eine Koch- und Haushaltsgruppe.

Entwicklungsmöglichkeiten für Alle!

“Arbeiten zu können ist ein Grundrecht für alle Menschen und für alle gleich wichtig! In Bad Hall finden die MitarbeiterInnen mit Behinderungen vielfältige Möglichkeiten, sich zu beschäftigen und sich bei dieser Arbeit auch zu entwickeln”, betont Dr. Eva Oberbichler, Geschäftsführerin der Behindertenhilfe Oberösterreich. “Auch Menschen mit schweren und mehrfachen Behinderungen finden ein sinnvolles Beschäftigungsangebot in der Werkstätte. In sogenannten Fördergruppen werden sie in ihren Fähigkeiten unterstützt. Das regelmäßige Angebot strukturiert ihren Alltag und gibt ihm einen Sinn”, Oberbichler weiter.

Professionelle Begleitung braucht qualifizierte MitarbeiterInnen

“Menschen mit Behinderung verdienen die beste Betreuung und Pflege”, fordert Oberbichler. “Damit wir diesen Grundsatz umsetzen können, brauchen wir professionell ausgebildete MitarbeiterInnen, die über entsprechend pädagogische und pflegerische Ausbildung verfügen. Es ist ermutigend, dass noch immer ausreichend junge Menschen sich für einen Sozialberuf entscheiden – entscheidend wird jedoch zukünftig sein, wie die Gesellschaft diese Berufe wahrnimmt und welchen Stellenwert sie den Menschen gibt, die diese Aufgaben wahrnehmen und gestalten”, so Oberbichler. In der Werkstätte Bad Hall sind derzeit 8 Personen ganz- und halbtägig als pädagogische MitarbeiterInnen beschäftigt, darunter diplomierte Behindertenpädagoginnen, Fachbetreuer, eine Diplom-Sozialpädagogin, ein Koch und eine Diakonische Helferin.

Fördern – mit allen Sinnen

Fördergruppen besuchen Menschen mit schweren und schwersten Behinderungen, die aufgrund ihrer Beeinträchtigung nicht am klassischen Werkstättenbetrieb teilnehmen können. Sie brauchen besondere Unterstützung in pädagogischer, therapeutischer und pflegerischer Sicht. In den Fördergruppen geht es darum, die Persönlichkeit jedes einzelnen zu entfalten, seine Fähigkeiten zu erkennen und diese zu fördern. Es geht aber auch darum, dass die Menschen aktiv am Leben ihrer Umwelt teilhaben können. In den Förderangeboten werden alle Sinne angesprochen und soziale Fähigkeiten erlernt. Gemeinsam mit dem entsprechend ausgebildeten Personal werden Aktivitäten im Kreis der Jahreszeiten gestaltet.

Neue Werkstätte mit Hilfe der Sozialabteilung des Landes Oberösterreich

Die Werkstätte Bad Hall ist im ehemaligen Hotel Elise untergebracht, das mit Mitteln des Landes Oberösterreich, Abteilung Soziales, zu diesem Zwecke umgebaut wurde. Der Umbau des denkmalgeschützten Altbaus fand im Zeitraum von Juni 2006 bis August 2007 statt, die Gesamtkosten beliefen sich auf 660.000,– Euro. Das Arbeits- und Beschäftigungsangebot für Menschen mit Behinderungen wird im Rahmen der “Hilfe durch Beschäftigung” entsprechend dem Oberösterreichischen Behindertengesetz organisiert und vom Land Oberösterreich finanziert.

In Planung: Wohnen für Menschen mit Behinderung

Bereits in intensiver Planung ist ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung in Bad Hall. Es soll ein Wohnhaus mit 2 Wohnungen für je 6 BewohnerInnen und eine Wohnung für 4 BewohnerInnen, die sehr selbständig leben können, entstehen – auch 2 Kurzzeitunterbringungsplätze wird es geben. Möglicher Baubeginn – die Genehmigung des Landes OÖ vorausgesetzt – ist im nächsten Jahr. Ein Grundstück in zentraler Lage, in Gehdistanz zur Werkstätte, wurde bereits erworben.

Diakoniewerk – Aktiv für Menschen

Das Diakoniewerk, das sich schon seit 1874 für Menschen einsetzt, die Hilfe und Betreuung brauchen, ist in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Wien und in der Steiermark tätig. Neben der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderungen gibt es auch vielfältige Angebote für Menschen im Alter, drei Diakonissen-Krankenhäuser und ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten im Gesundheits- und Sozialbereich. Im Diakoniewerk arbeiten derzeit ca. 2.600 MitarbeiterInnen.

Nähere Informationen zum Diakoniewerk unter Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at; Informationen zum Arbeits- und Beschäftigungsangebot der Werkstätte Bad Hall erhalten Sie bei Michaela Mekina, Tel. 07258/79 170-510,  E-Mail: Öffnet ein Fenster zum Versenden einer E-Mailm.mekina@diakoniewerk.at.
(Text und Fotos: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)