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Nach dem schönen Erfolg für die Theatergruppe Malaria beim letztjährigen Kunst- und Kulturfestival “sicht:wechsel” in Linz, bei dem sie die Produktion “Fallobst vom Olymp. Suche: Helden!” uraufführten, geht das Stück nun auf Tournee. Malaria hat die Theatermacher von “Kultur am Rande” in Reutlingen mit dem “Theaterfieber” infiziert, die diese Produktion als einzige des sicht:wechsel Programmes in ihr Hauptprogramm übernommen haben – das Stück ist am 29. Mai um 20 Uhr in Reutlingen zu sehen. Kultur am Rande veranstaltet das 4. Festival für Menschen – unabhängig von Behinderung und Benachteiligung. Es sind Ensembles aus ganz Europa vertreten. “Für die Malaria ist diese Einladung eine große Auszeichnung und Anerkennung unserer künstlerischen Arbeit”, freut sich Iris Hanousek-Mader, die Leiterin der Malaria des Diakoniewerkes.

Die Handlung

“Fallobst vom Olymp” ist eine von den SchauspielerInnen des Theaters “Malaria” selbst geschriebene und erarbeitete Spielvorlage, die anlässlich des integrativen Kulturfestivals “Sichtwechsel” im Sommer 2007 erstmals uraufgeführt wurde.
Die Menschen denken nicht mehr an die Götter – dadurch verlieren die Sterne ihr Licht und in der Folge fallen die Götter vom Olymp auf die Erde und mischen sich in das Schicksal der Menschen ein. Daraus entsteht ein Krieg, in dem die beiden Freunde Achill und Aneas auseinander gebracht werden. Nach der Flucht aus Troja und den Kriegswirren gibt es doch noch ein glückliches Ende: Den Göttern wird langweilig, sie kehren zum Olymp zurück und die Sterne beginnen wieder zu leuchten.

Die Theatergruppe

Der Name Theater “Malaria” steht für Begeisterung, die ansteckt – wie die berüchtigte Fieberkrankheit. 12 Menschen mit Behinderung arbeiten in der Theatergruppe des Diakoniewerks, Aufführungen im öffentlichen Raum und auf internationalen Theaterfestivals stehen regelmäßig am Programm. Das besondere an Theater Malaria sind die eigenen Spielvorlagen, die in einem kreativen Prozess von und mit den SchauspielerInnen entwickelt werden. Die Spielvorlagen sind die Basis für die Zusammenarbeit mit externen SchauspielerInnen, RegisseurInnen, LogopädInnen und DramaturgInnen.
Im aktuellen Stück “Fallobst vom Olymp. Suche: Helden.” spielen Mitglieder der Theatergruppe “Die Impropheten” (Christian Scharrer, Andrea Schnitt) sowie zwei weitere Schauspieler (Jurij Diez, Paul Pauser) mit. “Der Austausch mit den nicht behinderten SchauspielerInnen ist für unsere Theatergruppe ein wichtiger Impulsgeber”, erklärt Regisseurin Hanousek-Mader. “Aber auch die Profis aus der regulären Theaterszene profitieren von der Zusammenarbeit.”

Ziel des Projektes Theater Malaria

Menschen mit Behinderung durch aktives Erleben Zugang zu Kultur und Bildung schaffen, im Kontakt mit KünstlerInnen und ZuschauerInnen Barrieren abbauen und einen neuen Zugang zum Thema Behinderung aufbauen – das alles wird durch die Arbeit des Theaters Malaria möglich. “Dass sich Menschen mit geistiger Behinderung spielerisch und aus eigenem Antrieb erstmals mit griechischer Mythologie, einem Urthema des Menschen, auseinandersetzen, das ist die große Leistung an diesem Projekt. Zutiefst menschliche Bedürfnisse und Urängste des Menschen können von den SchauspielerInnen spielerisch auf der Bühne gelebt werden”, so Hanousek-Mader Projekt im Diakoniewerk.
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)