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Seit Montag, 14. April, sind mit Maie Kimbe und Annelie Sjöström Larsson zwei Mitarbeiterinnen der Altenhilfe aus Schweden zu einem einwöchigen, interkulturellen Erfahrungsaustausch zu Gast im Haus für Senioren des Diakoniewerkes in Wels. Beide arbeiten in einem Altenheim in der Ersta Diakoni in Stockholm. Das Kennenlernen von anderen/neuen Wohn- und Betreuungsformen für Menschen im Alter ist einer der Schwerpunkte des Erfahrungsaustausches. Während ihres Aufenthaltes konnten Frau Kimbe und Frau Sjöström Larsson die Arbeit in der Mobilen Hilfe, im Tageszentrum und in den Hausgemeinschaften erleben.

Ideen für die eigene Arbeit

Besonders wertvoll war für sie, das Leben in den neuen Hausgemeinschaften kennen zu lernen: “Wir arbeiten in Stockholm zwar mit einem ähnlichen Konzept, jedoch in einem älteren Gebäude, das nun renoviert und umgebaut werden soll. Aus dem Haus für Senioren können wir einige gute Ideen für das Umbauprojekt mitnehmen”, erklärt Maie Kimbe. Zu den Unterschieden in der Arbeit hier und in Schweden befragt, berichtet sie, dass die Betreuung von Menschen mit Demenz hier in gemischten Wohnformen mit anderen Menschen im Alter erfolgt, während es in Schweden eigene Einrichtungen gibt, die auf die Betreuung von dementiell Erkrankten spezialisiert sind. Und Annelie Sjöström Larsson ergänzt: “Im Haus für Senioren gibt es noch mehr BewohnerInnen, die aktiv am Alltag teilnehmen können als bei uns. Viele kommen erst in sehr hohem Alter oder sehr gebrechlich zu uns ins Heim. In Schweden ist es mittlerweile so, dass wir zu wenig Wohneinrichtungen für alte Menschen haben, weil Begleitdienste wie die Mobile Hilfe wesentlich mehr forciert wurde.” Besonders gut gefiel den beiden die ruhige, freundliche Atmosphäre im Haus, was sie auch auf die österreichische Mentalität zurückführen: “Wir Schweden sind zurückhaltender, ein wenig kühler, die Österreicher herzlicher und offener.”

Austausch mit Schweden und Tschechien

Die Idee zum interkulturellen Erfahrungsaustausch entstand auf einer Konferenz der Eurodiakonia, dem Zusammenschluss aller Diakonie-Einrichtungen in Europa. Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen, mit 2.600 MitarbeiterInnen größte Diakonie-Einrichtung Österreichs, konnte als Partner für den Erfahrungsaustausch neben der Ersta Diakoni Stockholm auch das Diakonische Werk der Kirche der Böhmischen Brüder in Prag gewinnen. Gefördert wird der Austausch durch das EU-Programm “Lebenslanges Lernen/Leonardo da Vinci”.

(Text und Foto: Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)