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Die Lebenshilfe Österreich fordert Anhebung der erhöhten Familienbeihilfe

Eine Novelle des Familienlastenausgleichsgesetz sieht Maßnahmen zur Armutsbekämpfung bei Mehrfachfamilien vor. Auf Menschen mit Behinderungen wurde dabei völlig vergessen. Die Lebenshilfe fordert, die erhöhte Familienbeihilfe anzuheben und damit Familien mit intellektuell behinderten Kindern zu stärken.

In der für Jänner 2008 geplante Änderung des Familienlastenausgleichsgesetzes sind Maßnahmen zur Armutsbekämpfung vorgesehen, von denen vor allem Mehrkindfamilien profitieren. Geplant ist, die Geschwisterstaffelung zu erhöhen sowie die Einkommensgrenzen beim Mehrkindzuschlag anzuheben. Der Gesetzesentwurf sieht jedoch keine Erhöhung des Zuschlags für schwer behinderte Kinder vor.

“Auf Menschen mit intellektueller Behinderung wurde offenbar völlig vergessen. Dabei sind gerade Familien mit behinderten Kinder weit mehr von Armut gefährdet als Mehrkindfamilien”, kritisiert Mag. Albert Brandstätter, Geschäftsführer der Lebenshilfe Österreich, den vorliegenden Gesetzesentwurf. In den letzten Jahren sind die Kosten für die Begleitung und Pflege für Menschen mit Behinderungen massiv angestiegen. Auf der anderen Seite wurde das Pflegegeld seit 1996 nur einmal um 2 Prozent erhöht und damit nicht einmal der Inflation angepasst.

Familien mit einem verstärkten Bedarf an Pflege sind besonders auf die erhöhte Familienbeihilfe angewiesen. Die Lebenshilfe Österreich fordert daher eine Anhebung des Zuschlags für erheblich behinderte Kinder von derzeit 138,30 auf 151,20 Euro.

“In Haushalten mit behinderten Kindern sind selten mehr als drei Kinder, daher greift die Förderung für Mehrkindfamilien nicht. Nur ein geringer Prozentsatz der Kinder mit intellektueller Behinderung übt einen Beruf aus. Auch sie haben nichts von der Erhöhung der Zuverdienstgrenze für volljährige Kinder, für die Familienbeihilfe bezogen wird”, erklärt Brandstätter die Sachlage.

Die Lebenshilfe ist die größte Trägerorganisation in Österreich, die Menschen mit intellektueller Behinderung in ihrem täglichen Leben begleitet. Als Interessensvertretung setzt sich die Lebenshilfe Österreich seit 40 Jahren dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen so selbständig und selbstbestimmt wie möglich leben können.
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.lebenshilfe.at; Quelle: OTS)