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75% der über 65jährigen PflegegeldbezieherInnen werden derzeit in Österreich von ihren Angehörigen zu Hause betreut und gepflegt. Die Angehörigen kommen dabei häufig an die Grenze ihrer eigenen Belastbarkeit und würden oftmals Phasen der Erholung dringend benötigen. Die Tagesbetreuung ist ein gutes Angebot, um pflegende Angehörige zu entlasten und den Alltag von Menschen im Alter sinnvoll zugestalten.

Tagesbetreuung wird von Menschen in Anspruch genommen, die in ihrer Lebensgestaltung Unterstützung brauchen, aber weiterhin zu Hause oder bei den Angehörigen leben möchten.

Tagesbetreuung

  • sichert einen möglichst langen Verbleib zu Hause
  • hilft, möglichst eigenständig zu bleiben
  • fördert die Mobilität durch aktivierende Übungen
  • erhält Lebensqualität durch Gemeinschaft
  • entlastet betreuende Angehöriger
  • unterstützt pflegende Angehörige
  • fördert geselliges Beisammensein
  • feiert Feste im Jahreskreis

“Menschen im Alter haben, so wie wir auch, immer wieder einmal das Bedürfnis, unter Gleichaltrigen sein, mit ihnen zu plaudern und gemeinsam etwas zu unternehmen”, erklärt Walter Döcker, Leiter Haus Elisabeth des Diaoniewerkes, warum Tagesbetreuung oder Kurzzeitpflege gerade auch bei Menschen im Alter, die zu Hause betreut werden, so gut ankommen. “Es ist eine schöne Abwechslung zum Alltag in der familiären Betreuung und bringt so für beide Teile Vorteile.”
Tagesbetreuung kann nicht nur ganztägig, sondern auch stundenweise in Anspruch genommen werden. Die Betreuungskosten richten sich nach dem Einkommen der Tagesgäste und werden stundenweise abgerechnet. Tagesbetreuung bietet das Diakoniewerk Montag und Mittwoch von 8 bis 16 Uhr im Haus St. Josef in Gallneukirchen.Informationen bei Walter Döcker unter 07235 63251-701

Einmal Zeit zum Ausspannen haben – Tagesgäste berichten

Jeden Mittwoch um 8 Uhr morgens bringt Karl Kneissl seine Gattin Theresia in die Tagesbetreuung nach Gallneukirchen. Durch einen Schlaganfall wurde die ganze linke Körperhälfte der 59jährigen Katsdorferin stark in Mitleidenschaft gezogen, so dass sie in allen Bereichen auf Unterstützung angewiesen ist. “Mein Mann macht den ganzen Haushalt. Er kocht, wäscht, bügelt, putzt und was sonst notwendig ist”, erzählt Frau Kneissl stolz. Seit Bestehen der Tagesbetreuung kommt sie gerne hierher, für sie ist die Gemeinschaft mit den anderen BesucherInnen sehr wichtig. “Die Besucherinnen haben eine sehr gute Betreuung, es wird viel gemacht, z.B. Gedächtnistraining,” ist auch Herr Kneissl sehr zufrieden. Für ihn bedeutet der Mittwoch ein freier Tag in der Woche, den er für sich zum Ausspannen und Treffen mit Freunden nutzen kann zum Beispiel Stelzen-Essen mit den Katsdorfer Pensionisten.

Auch Frau Kopatsch bringt ihren Vater Josef Pichler jeden Mittwoch in die Tagesbetreuung. Der 77jährige ist seit über 20 Jahren an Parkinson erkrankt. Oft kann er sich nach seinem Besuch in der Tagesbetreuung nicht mehr erinnern, was er dort gemacht hat. “Aber wir haben den Eindruck, dass er sich hier in der Gruppe sehr wohl fühlt, und wir wissen, dass er in der Tagesbetreuung gut aufgehoben ist”, erklärt Frau Kopatsch. “Für meine 74jährige herzkranke Mutter ist der eine freie Tag in der Woche sehr wertvoll, denn sie betreut den Vater zu Hause wirklich Tag und Nacht und braucht daher Zeit zum Erholen.”
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.diakoniewerk.at)