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pib-wien lädt zur Projektpräsentation “Integrative berufliche Erstausbildung und integrative Berufsorientierung” EQUAL-IBEA  am Donnerstag, 24. Mai  2007, 10:00- 14:00 Uhr, 2. Zentralberufsschulgebäude, 1150 Wien, Hütteldorfer Straße 7-17, Festsaal
Franz ist spastisch behindert – er hat eine Einschränkung der Beweglichkeit seiner rechten Hand und man merkt, dass er beim Gehen den rechten Fuß nachzieht.
Franz lernt den Lehrberuf Koch.  Er ist begeistert von seinem Chef und geht gerne in die Berufsschule. Er macht eine Teilqualifizierungslehre. Sein Eifer und seine fröhliche Art bringen etwas Neues in den Betrieb: die Erkenntnis, dass Franz trotz seiner Behinderung viel lernen und leisten kann und dass seine Freude ansteckend ist.

Integration an Berufsschulen ist seit 2003 im Berufsausbildungsgesetz (§ 8b)  verankert. Dieses Gesetz garantiert Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf das Recht auf eine Erstausbildung nach der Pflichtschule. Die “integrative berufliche Erstausbildung”  bietet den jungen Menschen die Möglichkeit, die Ausbildung auf bis zu zwei Jahre zu verlängern bzw. Teilbereiche eines Lehrberufs abzuschließen. Viele Jugendliche bekommen damit die Chance, im Berufsleben Fuß zu fassen und ein eigenständiges, selbst bestimmtes Leben zu führen.

Seit dem Sommer 2005 wird im Auftrag des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur österreichweit ein Projekt – das Projekt EQUAL-IBEA-  zur Professionalisierung der Integrativen beruflichen Erstausbildung durchgeführt, betreut von der Steirischen Volkswirtschaftlichen Gesellschaft. Das Projekt EQUAL-IBEA entwickelte im Lauf von zwei Jahren Materialien und Methoden für eine gute Ausbildung von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf.

Wien ist derzeit mit zwei Pilotschulen vertreten,  der Berufsschule für Gastgewerbe, Längenfeldgasse, und der Berufsschule für Maler und Kunstgewerbe, Hütteldorferstraße.
Die Ergebnisse des Projekts IBEA werden nun erstmals präsentiert und gelten als richtungsweisend für alle Berufsschulen.

Die Einbindung benachteiligter junger Menschen in Bildungsprozesse, vor allem in die berufliche Qualifikation, sei nicht nur als humanitäre Leistung, sondern auch als Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit in der Gesellschaft zu verstehen, so Dr. Gerhard Schmid, Direktor des Pädagogischen Instituts des Bundes in Wien: “Gerade im Bereiche der Lehrerbildung ist es unsere Aufgabe, Pädagoginnen und Pädagogen für die Arbeit mit jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu qualifizieren und zu motivieren.”
(vom Pädagogischen Institut des Bundes in Wien; Quelle: OTS)