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Long Chuan hat sich in einem EU geförderten Projekt mit der GEFAS Steiermark schon toll bewährt. Dieses Projekt wird unterstützt von der Europäischen Kommission, dem Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz.

Wir leben in einer Zeit wo Globalisierung und Erweiterung der Grenzen nicht nur positive Aspekte für unser Zusammenleben bringen. Die staatlichen Vorkehrungen zur Sicherheit der Bürger bieten einen guten Schutz für die Allgemeinheit, doch kann  jeder Einzelne  in eine Situation kommen,  in der es wichtig ist rasch und effektiv (zum eigenen Schutz) zu handeln. Zumal es Menschen gibt die unbewusst Angriffe auf sich ziehen, weil sie Unsicherheit und Schwäche  ausstrahlen. Ob auf der Straße, unterwegs oder zu Hause das Aggressionspotenzial unserer Umgebung wächst, und mit ihr die Bedrohung. Kampfsportschulen und Selbstverteidigungsseminare boomen, doch der Selbstschutz ist hier zu einer käuflichen Ware geworden. Es wird viel auf ein faires und sportliches Verhalten der Teilnehmer wert gelegt, was natürlich seine Berechtigung hat. Doch der Angreifer auf der Straße ist weder fair noch ist er uns wohl gesonnen.

Selbstverteidigungskurse für Körperbehinderte Menschen  

Auch für behinderte Menschen gelten die gleichen Grundprinzipien, wie für alle anderen auch. Prävention wird auch hier groß geschrieben. Gerade weil Behinderte Menschen oftmals durch ihre Behinderung, Erziehung und durch ein negatives Gesellschaftsbild dazu neigen, sich insgesamt minderwertig zu fühlen. Das wirkt sich stark auf das Selbstbewusstsein aus. Es fällt dann schwerer, einem Angreifer entschlossen entgegenzutreten und ihm seine Grenzen aufzuzeigen.

Und genau dieses entschlossene Entgegentreten ist es, was die meisten Angreifer bei einem behinderten Menschen nicht erwarten würden. Die Verteidigungstechniken haben sich selbstverständlich an der Behinderung zu orientieren. Der Angreifer erwartet geradezu, dass sich der/die Behinderte passiv zeigt (eine Opferstellung einnimmt). Er glaubt, ein leichtes Opfer gefunden zu haben. Der Angreifer rechnet mit einem Fluchtversuch oder zumindest mit einer Rückwärtsbewegung. Daher wird der Überraschungseffekt umso größer, wenn das vermeintliche Opfer (der/die Behinderte) den Schritt nach vorne macht.
 
Long Chuan eignet sich hervorragend als Training für Menschen mit einer Körperbehinderung aber auch für Senioren. Eine realistische Selbstverteidigung die ohne Sport (Akrobatik) auskommt. Alle wichtigen Komponenten eines körperlichen Trainings werden mit einbezogen und durch die speziellen Selbstverteidigungstechniken das Selbstvertrauen bestens geschult.
 
Ziel ist es, schwächeren Personen die Möglichkeit zu geben sich mit überlegener Technik gegen stärkere Gegner verteidigen zu können. Die ausgefeilten Techniken zielen in erster Linie darauf ab, alle erdenklichen Angriffe abzuwehren, den Angreifer zu überwältigen und zu kontrollieren. Anfängern ist es schon nach relativ kurzer Trainingszeit möglich, mit einfachen Mitteln Angriffe abzuwehren.

Das Long Chuan Trainingskonzept basiert auf modernen Selbstverteidigungssystemen. In erster Linie ist Long Chuan eine waffenlose Selbstverteidigungskunst, d. h. der Verteidiger wehrt sich nur mit seinen körpereigenen Hilfsmitteln gegen die unterschiedlichsten Angriffe. Wobei diese sowohl von einem unbewaffneten, als auch  bewaffneten oder gar auch von mehreren Gegnern ausgehen können.
Ziel ist es, den oder die Angreifer im Rahmen der gesetzlichen Richtlinien und ohne ihm unnötigen Schaden zuzufügen, unter die eigene Kontrolle zu bringen oder ihn soweit kampfunfähig zu machen, dass keine weitere unmittelbare Gefahr von ihm ausgeht. Der Grundcharakter beim Long Chuan ist defensiv und doch offensiv. Daher beinhaltet Long Chuan eine Verteidigungstechnik die gleichzeitig ein Angriff ist. Diese Technik ist immer eine Reaktion und im weiterem Verlauf  ein agieren auf einen Angriff. Was diese Selbstverteidigungskunst so besonders macht, ist die Tatsache, dass es keine fest vorgeschriebenen Techniken gibt. Vielmehr setzt sich Long Chuan wie ein Baukastensystem zusammen. Jeder kann aus die Techniken wählen, welche ihm besonders liegen. So stehen dem Übenden adaptierte und genau auf seine Belange zugeschnittene Block-, Tritt- und Schlagtechniken, Würge- und Hebeltechniken sowie Waffenabwehr, wie beispielsweise aus dem Wing Tsun, Krav Maga, Aikido oder Dim-Mak verschiedenste Elemente zur Verfügung. Somit kann der Übende sich seine individuelle Selbstverteidigungstechnik seinen persönlichen Schwerpunkt, seinen individuellen Stil je nach Körpergröße, Gewicht, Muskelkraft und Schnelligkeit ausbilden.
Hier können Sie Startet den Datei-DownloadInformationen zu den drei wichtigsten Kampfkünsten (doc) downloaden.
Kämpfen mit Hüftprothese
Für effektive Verteidigung braucht man nicht unbedingt Kraft und Beweglichkeit. In Graz wurde ein Powertraining für Frauen ab 50 Jahre entwickelt, das auch mit Hüftprothesen oder Bandscheibenschäden zu bewältigen ist.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.behinderten-selbstverteidigung.at oder Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.selbstverteidigungskurs.at.
(von Christian Fruth)