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Die gestern in einer Pressekonferenz des Seniorenrates vorgestellten Lösungsvorschläge der Arbeitskreise zum Thema Pflege und Betreuung finden inhaltlich große Zustimmung bei der ÖAR, der Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs.
Allen voran ist die zentrale Forderung zu stellen, dass das Pflegerisiko als ein gesellschaftliches Anliegen eine gemeinsame Aufgabe und daher öffentlich zu finanzieren ist.

Einigkeit bezüglich des Pflegegeldes besteht insoferne, dass eine jährliche, gesetzlich festgeschriebene Valorisierung des Pflegegeldes unabdingbar ist. Da Leistungen der medizinischen Hauskrankenpflege Aufgabe der Krankenversicherungen sind und nicht Gegenstand des Pflegegeldgesetzes, sollten Krankenpflege und Assistenzleistungen in der politischen Diskussion klar voneinander getrennt behandelt werden.

Kostentransparenz hinsichtlich der Pflegeleistungen seitens der Länder ist zu fordern. Der öffentliche Zugriff auf das Einkommen der Angehörigen wird abgelehnt.

Ebenso wichtig sind einheitliche Standards bezüglich der Förderungen, Subventionen und Leistungsverträge und deren Abrechnung durch Dienstleistungsorganisationen, einheitliche Versorgungsstandards, eine Vielfalt an Angebotsstrukturen, mit einer gleichzeitigen Entflechtung des Kompetenzdschungels. Die Sozialhilfegesetze der Länder sollten rasch vereinheitlicht werden.

Unabdingbar sind die Unterstützung und Beratung sowie die Entlastung pflegender Angehöriger. Dr. Klaus Voget, Präsident der ÖAR: “Das Pflegesystem ist nicht ohne die Arbeit von Angehörigen aufrecht zu halten, der Wegfall von nur 5 % von deren Tätigkeit würde unser System unfinanzierbar machen und zusammenbrechen lassen. Die Pflege in der Familie ist daher voll zu unterstützen.”
(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.oear.or.at)