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(von Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterwww.oeziv.at; Quelle: OTS)
Stufen, Stiegen, zu schmale Türen, keine behindertengerechten WC und vieles mehr – zahlreiche Barrieren lauern tagtäglich am Weg von Menschen mit Behinderung. Doch diese Barrieren, speziell im öffentlichen Raum, sollen und müssen abgebaut werden – so verlangt es das mit 1.Jänner 2006 in Kraft getretene Bundesbehindertengleichstellungsgesetz (BGstG). Doch in vielen Unternehmen und öffentlichen Institutionen, den Hauptadressaten des Gesetzes, fehlt es an nötigem Know how. Hier springt der ÖZIV mit seiner Angebotsschiene ACCESS ein.
Insgesamt 18 Personen aus verschiedenen Bundesländern wurden im Laufe des Jahres zu Gleichstellungs-Experten ausgebildet. Ihre Abschlusszertifikate erhielten sie am 28. November 2006 im Rahmen einer Feierstunde im Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz (BMSG) überreicht. Auch die Ausbildungskosten wurden aus Mitteln des BMSG getragen.
Diese Experten verfügen nun über umfangreiches Spezialwissen in allen Belangen der Beseitigung von Barrieren. Das Hauptaugenmerk bei den ÖZIV Gleichstellungs-Beratern liegt auf einer aktiven Rolle als Berater. Nicht so sehr das Aufspüren von “Schwachstellen” steht im Vordergrund, sondern vor allem das Aufzeigen von konkreten Lösungsmöglichkeiten sowie die Begleitung und Unterstützung bei notwendigen Adaptierungen und Entwicklungen. Der ÖZIV versteht dies als seinen aktiven Beitrag für eine rasche und effiziente Umsetzung des Gesetzes im Sinne aller Menschen mit Behinderung in Österreich.

Die Post ist für alle Menschen da

Als erstes Großunternehmen setzt die Post AG auf die Expertise der Gleichstellungs-Berater. Im Rahmen der ÖZIV Medienpreisgala wurde offiziell der Vertrag zur Überprüfung des Filialnetzes der Post zwischen ÖZIV-Präsident Klaus Voget und Ernst Kabas, Leiter des Geschäftsfeldes Filialnetz unterzeichnet.
Post AG Vorstandsdirektor Herbert Götz dazu: “Mit der Neuausrichtung des Filialnetzes geht die Post einen wichtigen Schritt auf unsere Kunden zu. Hell, einladend und transparent sollen unsere Filialen in Zukunft erscheinen, um Kunden ein noch angenehmeres Ambiente bieten zu können. Ein Ambiente, in dem sich alle Menschen wohl und willkommen fühlen. Aus diesem Grund ist es uns ein besonderes Anliegen, dass wir bei der Umgestaltung von Postfilialen ein großes Augenmerk auf die Expertenmeinung des ÖZIV legen. Damit wird gewährleistet, dass auch Menschen mit Behinderung barrierefrei die Services der Post nutzen können. Denn die Post bringt nicht nur allen was – sondern ist auch für alle Menschen gleichermaßen da.”

ÖBB lässt Security-Personal schulen

Der zweite Angebotsteil von ACCESS beinhaltet Firmentrainings speziell für jene Unternehmen, welche Mitarbeiter mit Kundenkontakt haben. Hier erläutern die Experten des ÖZIV gemeinsam mit Partnern, welche Bedürfnisse Menschen mit Behinderung haben, etwa wie ein blinder Mensch zu führen ist, mit welchen Barrieren Rollstuhlfahrer konfrontiert sind, etc.. In diesem Bereich konnte jüngst die ÖBB-Tochter MUNGOS, der Info- und Securitydienst an den Bahnhöfen, als Kunde gewonnen werden. ÖBB-Vorstandsdirektor Martin Huber erklärt: “Die Anliegen mobilitätseingeschränkter Personen sind gerade für die ÖBB als größter Mobilitätsanbieter Österreichs von Bedeutung. Aus diesem Grund haben wir im Konzern eine zentrale Koordinationsstelle für Barrierefreiheit installiert. Hier wird soeben der im Behindertengleichstellungsgesetz vorgesehene Etappenplan im Dialog mit den Vertretern der Behindertenorganisationen finalisiert. Ein weiteres Beispiel ist der in Produktion befindliche railjet. Dieser Zug der Zukunft verfügt neben taktilen Elementen für Sehgeschädigte über einen fahrzeuggebundenen Hebelift, mehrere Rollstuhlstellplätze sowie eine barrierefreie Toilette für Rollstuhlbenützer. Mit den Schulungsmaßnahmen von ACCESS wollen wir auch unsere Mitarbeiter, die direkt vor Ort am Bahnhof tätig sind, besser auf die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe sensibilisieren.”
ÖZIV-Präsident Klaus Voget zu dieser Entwicklung: “Nach den Austrian Airlines, die bereits im Vorjahr Mitarbeiter bei uns schulen ließen, freuen wir uns sehr, dass wir mit den ÖBB und der Post AG zwei weitere heimische Großunternehmen gewinnen konnten, die gemeinsam mit uns an einer barrierefreien Zukunft arbeiten und der Gleichstellung in Österreich zum Durchbruch verhelfen.”