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(vom Staatssekretariat für Kunst und Medien; Quelle: OTS)
“Die Preise sollen ein sichtbares Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung sein – sowohl für die Kreativität von Menschen mit Behinderung als auch für erfolgreiche Aktivitäten zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderungen. Es geht um eine Sensibilisierung der gesamten Bevölkerung für die vielfältigen Begabungen behinderter Menschen und deren nachhaltiger gesellschaftlichen Integration. Im Alltag mag ein Mensch gehandikapt sein beziehungsweise gehandikapt werden, aber das diskreditiert hier nicht seine Arbeit als Kreativer”, so Kunststaatsekretär Franz Morak vorgestern, Montag Abend, anlässlich der Verleihung der Förderungspreise für Kunst und Kulturprojekte zur Integration von Menschen mit Behinderung 2006.
Der Preis wurde im Jahr 2003 im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen ins Leben gerufen und seither jährlich verliehen. Heuer wurden erstmals drei Förderungsreise vergeben. Preisträger sind die Kunstwerkstatt de La Tour der Diakonie Kärnten, LINUM – Verein für Handwerk und Kunst unserer Zeit aus Pürbach, Niederösterreich und prenn.punkt: büro für kommunikation und gestaltung aus Alkoven, Oberösterreich.
“Die ausgezeichneten Projekte spannen einen breiten Bogen von seit Jahrzehnten arbeitenden Initiativen bis hin zu innovativen und wegweisenden Projekten”, so Morak. Die Preise sind mit jeweils 7.500 Euro dotiert und stellen eine zusätzliche Förderungsart zu dem seit vielen Jahren aufgestellten Förderungsprogramm des Bundeskanzleramtes für Projekte der Kunst im sozialen Raum, beziehungsweise für soziokulturelle Projekte dar. “Ich wünsche mir, dass dieser Preis einen Beitrag dazu leistet, dass wir uns verstärkt und schneller zu einer barrierefreien Gesellschaft entwickeln”, so der Staatssekretär.
Die Kunstwerkstatt de La Tour der Diakonie Kärnten zählt mit ihren 25 Jahren zu den ältesten Ateliers für Menschen mit Behinderungen in Österreich. Es werden sowohl wissenschaftlich fundierte Kataloge publiziert, als auch international beachtete Ausstellungen mit den Werken der Künstlerinnen und Künstler organisiert.
Das Projekt “LINUM – Verein für Handwerk und Kunst unserer Zeit” wurde im Rahmen des Waldviertel-Festivals 2006 erarbeitet und soll im kommenden Jahr im Hoftheater Pürbach und im Schloss Weitra fortgesetzt werden. Unter dem Titel ” Spinnst du?” wurden unter fachmännischer Anleitung Stoffdrucke, Schnittmuster und Kleidungsstücke von Menschen mit psychischen und mentalen Beeinträchtigungen entworfen und in Form einer öffentlichen Modeschau und Performance präsentiert.
Die dritte Auszeichnung ging an prenn.punkt: büro für kommunikation und gestaltung, das ein “barrierefreies Design” entwickelt hat. Dieses ermöglicht es Menschen mit Behinderungen Kunst- und Kulturprojekte wie Ausstellungen und Konzerte barrierefrei zu erfahren. Die Entwicklung von multisensorischen Leitsystemen, Akustik- und Audiodeskriptionen darunter auch ein taktiler Kirchenführer, ermöglichen Blinden, Gehörlosen oder mobilitätseingeschränkten Menschen die Teilnahme am Kunst- und Kulturgeschehen.