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Im Kreuzgang des Linzer Mariendoms ist bis 26. Juni eine Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum der “Lebenshilfe Oberösterreich” zu sehen, die mit den Wünschen, Träume und Lebensereignisse von Menschen mit intellektuellen Behinderungen auseinandersetzt. Die Ausstellung “Ich bin ein Reisender. Kunst.Koffer” wurde diese Woche von Diözesanbischof Manfred Scheuer eröffnet und zeigt Reisekoffer, die von Menschen mit Beeinträchtigung zusammen mit Mitarbeitern der Lebenshilfe gestaltet wurden.
In seinen Eröffnungsworten betonte Scheuer, dass die Integration von Menschen mit Behinderung und ihre Partizipation am gesellschaftlichen Leben einen großen Fortschritt an Humanität bringe und auch näher am “Umgang Jesu mit den Menschen” sei. In jedem Lebe gebe es Behinderung, Krankheit, Sünde, Schwächen und Defizite, unterstrich der Linzer Bischof. Diese müssten Beziehungen aber nicht zwangsweise blockieren, sondern können Beziehungen eröffnen. “Wichtig ist gegenüber den Idealen der ,wellness` und ,holeness` ein erweiterter Begriff von ,Heil` und ,Heilsein`”, so Scheuer.
Der Mariendom als Ausstellungsort hat nach den Worten Scheuers eine besondere Bedeutung, sei doch der Dom “auch ein Ort, der von seiner Ursprungsbestimmung her das Leben der Menschen in den Mittelpunkt rückt und in Beziehung zu Gott setzt”. “sicht:wechsel”-Geschäftsführer Alfred Rauch bezeichnete in seinen Eröffnungsworten den sakralen Raum des Mariendoms als “Sinnbild für die große und schützenswerte Vielfalt, die es in unserem Leben gibt”.
Zum 50-jährigen Jubiläum der Lebenshilfe Oberösterreich soll die Ausstellung ein eindrückliches und positiv berührendes Lebenszeichen geben und durch sehr persönliche “Koffer-Einsichten” die Empathie des Betrachters wachrütteln. “Damit können wir das Bild vom `armen Behinderten` zurechtrücken und an einem modernen und wertschätzenden Menschenbild weiterarbeiten”, sagte Ferdinand Reisenbichler, Kurator und Ideengeber der Ausstellung abschließend. (Infos unter www.sicht-wechsel.at)

Quelle: kathpress.at