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Am 21. Oktober 1969 wurde in Vöcklabruck die Lebenshilfe Oberösterreich gegründet

Die Lebenshilfe Oberösterreich ist eine der größten sozialen Organisationen im Land und engagiert sich seit ihrer Gründung im Jahr 1969 für Menschen mit Beeinträchtigung. Der Hintergrund damals: „Die Sorge der Eltern, was mit ihren Kindern nach der Schulzeit geschieht“, erzählt Helga Scheidl, Präsidentin der Lebenshilfe im Rahmen einer Pressekonferenz in Linz und selbst Mutter eines beeinträchtigten Sohnes. „Und so gründeten Schuldirektoren, Sonderschullehrer und die Elternvereinigung der Sonderschule Vöcklabruck am 21. Oktober 1969 die Lebenshilfe Oberösterreich.“ Im Jahr 1971 ging die erste Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigung in Betrieb, mittlerweile gibt es landesweit 41 Werkstätten und 51 Wohneinrichtungen. In dieser Zeit hat sich natürlich viel geändert. „Vor 50 Jahren herrschten in der Lebenshilfe ein erzieherischer Ansatz vor. Heute ist es unser Ziel, den Menschen ein – so weit wie möglich – selbstständiges Leben zu ermöglichen mit nur soviel Begleitung, wie nötig.“ Auch die Eltern seien heute – anders als früher – viel selbstbewusster. „Zum Glück ist es heute ganz natürlich, dass auch behinderte Kinder in den ganz normalen Kindergarten und in die Schule gehen“, sagt Scheidl.
Der Jubiläumsslogan „Ich bin dabei – Mehr Miteinander seit 50 Jahren“ beschreibe gut, worum es hier gehe: „Um Inklusion, also um ein selbstverständliches Miteinander. Dass alle Menschen in die Gesellschaft eingebunden sind, unabhängig von ihren Fähigkeiten, Einstellungen oder eben auch Einschränkungen“, sagt Scheidl. „Wir sind da schon gut unterwegs – aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns.“

Zahlen, Termine und Programm im Jubiläumsjahr

1851 Menschen mit Beeinträchtigung werden in der Lebenshilfe Oberösterreich begleitet und betreut
98 Standorte gibt es: 51 Wohneinrichtungen, 41 Werkstätten, fünf Kindergärten und ein heilpädagogischer Hort
1433 Mitarbeiter sind in der Lebenshilfe beschäftigt, dazu kommen etwa 200 Zivildiener
Offizieller Festakt: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde eine Projektgruppe beauftragt, die Feierlichkeiten zu planen. „Oberstes Ziel dabei war, dass Miteinander zu feiern und positive Erlebnisse für Menschen mit Beeinträchtigung zu schaffen“, so Lebenshilfe-Geschäftsführer Gerhard Scheinast. Die offizielle Jubiläumsfeier findet am 2. September 2019 in der Messe Ried/1. statt.
Geschichten im Koffer: Darüber hinaus gibt es eine Kunstausstellung „Ich bin ein Reisender – KUNST.KOFFER“ vom 3. bis 30. Juni im Rahmen des Kulturfestivals sicht:wechsel im Mariendom Linz. Im Anschluss soll die Ausstellung durch Oberösterreich wandern und an mehreren Stationen halt machen, beschreibt Walter Edtbauer, Leiter der Werkstätte Grein und Sprecher der Projektgruppe.

Weltrekordversuch für alle:

Mehr Miteinander soll es auch bei einem inklusiven Event geben, bei dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam etwas Großes schaffen, nämlich den Weltrekord der „largest drumming lesson“ im Stadtpark in Vöcklabruck. Der aktuelle Weltrekord liegt bei 1827 Teilnehmern und wurde 2016 in London erreicht. „Dieser soll am 13.September 2019 vom Djembe-Spielern in Oberösterreich gebrochen werden“ so Edtbauer.

Quelle: OÖNachrichten