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Kunst von Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigung präsentiert die neue KUNST SAMMLUNG im Café Lebenswert bei Schloss Hartheim in Alkoven, die vor kurzem eröffnet wurde. Die 60 Werke aus der Sammlung „Art Brut“ der OÖ Landesgalerie sind in ein einzigartiges Raumkonzept gebettet, das beeinträchtigte KünstlerInnen aus Oberösterreich gestaltet haben. Bühnenbildner Moritz Nitsche und Kristiane Petersmann, Leiterin der Kulturformen Schloss Hartheim, hatten die Idee, den Himmel im Gewölbe des Cafés zu bemalen und die KUNST SAMMLUNG damit zu erweitern.

„Raster, Gitter, Strukturen tanzen die Wände entlang. Um die Ecke denkend. Vertieft und leicht“ – mit diesen Worten beschreibt Kristiane Petersmann den künstlerischen Beitrag von Gertraud Gruber, der am Gewölbehimmel der KUNST SAMMLUNG zu finden ist. Gruber ist eine von insgesamt 20 KünstlerInnen mit Beeinträchtigung aus den Einrichtungen Caritas, Diakoniewerk, Lebenshilfe, Schön für besondere Menschen und Institut Hartheim in Oberösterreich, die den Ausstellungsraum der KUNST SAMMLUNG gestalteten. Unter der bemalten Gewölbedecke in der Säulenhalle sind 60 Werke aus der Sammlung „Art Brut“ zu sehen. Da es sich dabei vorwiegend um lichtempfindliche Werke handelt, sind bei der Dauerausstellung hochwertige Faksimiles zu sehen.  
Die Leiterin der OÖ Landesgalerie Linz, Mag.a Gabriele Spindler, dankte in ihrer Laudatio Dr. Peter Assmann, dem damaligen Direktor, der die Werke 2011 zu einer Sammlung zusammengetragen hatte. Auf großen Anklang bei den rund 120 Gästen stieß die gelungene Idee, den bemalten Gewölbehimmel mittels Handspiegel zu bestaunen. Eine Betrachtungsweise, die viele neue Ansichten eröffnete. Zur Vernissage waren auch viele der beteiligten KünstlerInnen gekommen, die sichtlich stolz auf ihr Mitwirken an der Gewölbebemalung waren. 
Die Ausstellung ist zu folgenden Öffnungszeiten frei zugänglich:
Montag bis Donnerstag: 10 bis 15.30 Uhr
Freitag: 10 bis 12.30 Uhr
Für Besichtigungen außerhalb der Öffnungszeiten Info unter 07274/65 36 546
„Art Brut“ ist ein Sammelbegriff für autodidaktische Kunst von Laien, Kindern, Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer geistigen Behinderung. Die Bezeichnung ging vom französischen Maler Jean Dubuffet aus, der sich eingehend mit einer naiven und antiakademischen Ästhetik beschäftigte. Art Brut beschreibt eine Kunst jenseits etablierter Formen und Strömungen. 
Fotocredit: Wilhelm Camerloher